Roman,  Seelenschmerz

Die Sache mit Christoph

Rezension



Autor: Irina Korschunow
Preis: 7,95 €
Seitenanzahl: 159
Verlag: dtv pocket
Leseprobe: >> gibt es hier <<


„Tod müsste man sein“, hatte Christoph am Sonntagabend gesagt, bevor es passiert war. „Schluss mit dem ganzen Zoff, nicht mehr aufstehen, nicht mehr zur Schule, nicht mehr antworten auf blöde Fragen, nichts mehr zu tun haben mit dieser dreckigen Welt…“
– Seite 12

Wer war Christoph?
Ein arroganter Scheißkerl? Ein Spinner mit schlechten Noten?
Oder ein sensibler, intelligenter 17-jähriger Junge?

Als Christoph bei einem Fahrrad Unfall ums Leben kommt, weiß sein Freund Martin erst nicht wir damit umgehen soll. Christopher war oft so einsam, schweigsam…
Langsam wachsen Zweifel in Martin… War es wirklich ein Unfall?

Meine Meinung: 
Ich weiß gar nicht genau, was ich zu diesem Buch sagen soll…
Normalerweise sind 159 Seiten schnell gelesen, doch hier war es anders…
„Die Sache mit Christoph“ erzählt eine Geschichte, die so emotional ist, dass wir als Leser zwischendurch innehalten müssen, um die eigenen Gedanken zu sortieren.
Wir lernen Martin kennen… Als einsamen jungen Mann, von den Eltern unverstanden und im Schulsystem schlecht aufgehoben.
Und durch Martin lernen wir Christoph kennen, der vielleicht etwas zu intelligent für seine Umgebung war… Und zu sensibel, ja vielleicht sogar zu schwach, um mit seinen Erkenntnissen über eben diese Umwelt umgehen zu können…

Durch die Art und Weise wie Irina Korschunow Martin erzählen lässt, sorgt sie dafür, dass nicht Martin der eigentliche Protagonist der Geschichte wird, sondern Christoph… Der Junge, der zu Beginn der Geschichte in einem Sarg liegt und nicht mehr sprechen kann…

Wir begleiten Martin auf einer unglaublichen Achterbahn der Gefühle, die ihren Weg durch ein Tal der Zweifel nimmt…

Aber wir lernen auch, wie das Schulsystem einen Menschen zerstören kann… Für wie unwichtig und unnütz künstlerische Tätigkeiten gehalten werden… Mathe, Latein, Biologie, das sind wichtige Fächer… Kunst, Musik, Klavier spielen… Zeitvertreib…

Und wie schnell ein Mensch zu Grunde gehen kann, wenn man ihm das wichtigste auf der Welt entzieht…

Korschunow schafft es uns Leser im tiefen Leseerlebnis gefangen zu nehmen, zu lähmen und zu schockieren… Wir trauern, wir lachen…

Wir sehen, wie stark Menschen von anderen manipuliert und beeinflusst werden können…

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