Liebesroman

Promised

Rezension Werbung

Autor: Kiera Cass
Preis:
17,00 €
Seitenanzahl: 368
Übersetzer:
Angela Stein
Verlag: Fischer Sauerländer
Leseprobe:
>> gibt es hier <<


Inhalt:

Wie jedes Mädchen am Hofe hofft Hollis, dass sie diejenige ist, die König Jamesons Herz erobert. Als sie auf einem Ball stolpert und ihm buchstäblich in die Arme fällt, verliebt Jameson sich Hals über Kopf in sie. Er beginnt, ihr mit extravaganten Geschenken den Hof zu machen, und Hollis kann ihr Glück kaum fassen.

Doch ist das wirklich das Happy End? Der mysteriöse Fremde Silas bringt Hollis‘ Welt ins Wanken. Silas ist kein König. Luxus und Macht kann er ihr nicht versprechen. Aber jeder Blick von ihm trifft sie mitten ins Herz.

Die Augen des ganzen Volkes sind auf die zukünftige Königin gerichtet. Und niemand ahnt, welche Stürme in ihr toben, während sie lächelt.

Band 1 von 2. Der zweite Band erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2021.
Das Hörbuch erscheint bei Argon.


Meine Meinung:

Nach »Selection« die neue große Liebesgeschichte von Kiera Cass

Mit diesen Worten wird das neue Werk von Kiera Cass vom Fischer Verlag beworben. Nur leider muss ich mich nach dem Lesen des Buches fragen, ob der Verlag selbst einen richtigen Blick in das Buch geworfen hat, oder dieses nur in den Verkauf gebracht hat, weil der Name von Kiera Cass drauf steht und sie sich die Käufe aller Fans von ,,Selection” sichern wollten. Das ist gar nicht böse gemeint, aber für mich ist diese Aussage und dieser Vergleich einfach absolut nicht nachvollziehbar.

Ich selbst bin ein riesiger Fan von der Geschichte rund um America, Maxon und Aspen. Auch die beiden Bände über ihre Tochter habe ich gelesen, wobei diese deutlich schwächer ausfielen, als die eigentliche Trilogie. Dies schrieb ich damals dem Umstand zu, dass es eben nicht direkt um die heißgeliebten Figuren ging. Aber schon Eadlyn war gefühlsmäßig eher kalt und wie auch ich konnten viele Leser nicht richtig mir ihr warm werden.

Doch ,,Promised” setzt in jeglicher Hinsicht einen drauf…
Ich las damals den Klappentext und erwartete eine ähnliche Geschichte, wie Selection mit viel Gefühl und freute mich sehr auf die Leseerfahrung. Ich bestellte mit diesem Buch zum ersten Mal eins vor und wartete gespannt auf den Erscheinungstermin. Als ich das wunderschöne Cover in den Händen hielt und es mit der englischen Ausgabe, die ich ebenfalls bestellte, verglich, war ich begeistert von dem wundervollen Kleid und den vielen Goldsprenkeln. Das deutsche Cover gefiel mir einen Tick mehr als das englische und ich brannte nun darauf in die Geschichte einzutauchen.

Doch diese Freude wurde schnell getrübt. Ich las kurz bevor ich anfing zu lesen, einige negative Stimmen auf Instagram und Facebook. Doch ich ließ mich nicht spoilern und freute mich dennoch aufs Lesen, wenn auch mit ein paar Befürchtungen. Ich erinnere mich an all die Kritik bei ,,Selection”, die ich selbst beim Lesen nicht fühlte. Und so hoffte ich auch hier darauf, zu der anderen Hälfte der Leser zu gehören und das Buch letztendlich zu lieben.

Doch wenn ich nun sage, ,,Promised” war für mich Zeitverschwendung klingt es sehr hart und doch ist es irgendwie so. Es hat mich leider auf jeder Ebene enttäuscht.
Nicht nur, dass ich nach dem Lesen so gut wie nichts über Hollis als Protagonistin weiß, außer, dass sie auf goldene Kleider steht und ihr Haar hellblond ist, sondern ich weiß einfach gar nichts. Die Geschichte wirkt völlig planlos. Die Autorin scheint einfach drauf los geschrieben zu haben. Die Charaktere verändern ihre Meinungen und Handlungen einfach je nach Situation, so wie es grade am besten passt. Dadurch wirkt nichts am Geschehen realistisch oder authentisch.
Nach den ersten Kapiteln konnte ich die bis dahin gelesenen Kritikpunkte nicht nachvollziehen. Aber ich muss zugeben, dass man sich wirklich sehr viel zusammenreimen muss. Es gibt überhaupt keine richtigen Beschreibungen im Buch. Es wird oft nur gesagt, dass jemand jung ist oder die Räume wunderschön. Hier braucht der Leser wirklich sehr viel Fantasie und eigentlich kann dieses Buch nur von der Fantasie des Lesers leben. Zu Beginn fand ich diese Art des Schreibens sehr faszinierend und interessant, da ich selbst auch sehr viel Phantasie besitze, doch irgendwann registriert man, dass nichts zusammenpasst und man eigentlich eine Geschichte liest, von der man nichts weiß, sondern sich selbst viel dazu ausdenkt.

Schade und traurig ist der Umstand, dass nichts erklärt wird, vor allem deshalb, weil es oft genug den Raum und die Möglichkeit gegeben hätte, dies zu tun. Es gibt beispielsweise einen Zeitpunkt an dem Hollis einiges über die Politik des Landes lernen soll. Doch anstelle uns als Leser daran teilhaben zu lassen, werden diese Stunden im Zeitgeschehen einfach übersprungen. Und plötzlich ist der nächste Tag da…

Die Gespräche an sich sind doch manchmal witzig und auch der eine oder andere charmante Satz ist dabei, aber das bleibt leider die Seltenheit. Die Überzahl der Gespräche sind flach, völliger Unsinn oder einfach absolutes Klischee. Zudem stört es sehr, dass jede Figur scheinbar psychisch labil ist und keinen richtigen Charakter hat. Die gesamte Geschichte dümpelt oberflächlich dahin. Dadurch können wir auch keine richtigen Gefühle für die Figuren entwickeln und mit ihnen fühlen.

Zwei Drittel der Geschichte waren zumindest vom Setting und den Grundzügen einer Dreiecksbeziehung ähnlich wie ,,Selection”, doch das war es auch schon. Und das letzte Drittel… Ich will ja nicht spoilern, aber das hat mir dann das Buch endgültig ruiniert. Und nicht nur das Hollis Handlungen noch schwachsinniger sind. Auch die anderen Figuren scheinen keine richtigen Gefühle der Situation gegenüber empfinden können.

Die Liebesgeschichte ist auch eigentlich völlig lieblos hingeworfen und dass beide denselben Spitznamen für Hollis haben, hat es auch nicht wirklich besser gemacht… Ja, sie ist blond… Aber es gibt durchaus andere Dinge, als sie nur mit der Sonne zu vergleichen. Jede Figur im Buch ist absolut austauschbar. Bei manchen fragt man sich, wieso sie überhaupt da sind. Bis sie dann nicht mehr da sind… Da fragt man sich dann, wieso sie überhaupt jemals da waren…

Für mich somit leider absolut enttäuschend… Ich denke auch, dass ich kein weiteres Buch von Kiera Cass lesen werde, sondern „Selection“ einfach als Wunder und für mich perfekte Reihe im Herzen behalten werde. „Promised“ habe ich inzwischen weitergegeben, weil ich den Anblick im Regal neben „Selection“ nicht ertragen konnte.

Diese Rezension habe ich nun ewig hinausgezögert, weil ich einfach nicht wusste, wie ich meine Gefühle beim Lesen ausdrücken sollte. Aber Ehrlichkeit währt wohl am längsten…

Falls es euch beim Lesen genauso erging oder auch anders, meldet euch gerne bei mir. Ich würde mich sehr gerne mit euch austauschen.