Gegen das Vergessen,  Kinderbuch

Kinder mit Stern

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Gegen das Vergessen

Autor: Martine Letterie
Preis: 11,00 €
Seitenanzahl: 128
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
Übersetzer: Andrea Kluitmann
Verlag: Carlsen
Leseprobe: >> gibt es hier <<

Recht schöne Aufmachung für Kinder.

In­halt:

„So ein Quatsch, dass ihr nicht in den Zoo dürft!“, hatte Lies gesagt. „Ich gehe mit Rosa dahin, wenn sie Geburtstag hat. Davon hält mich keiner ab!“ 

Rosa liebt den Zoo. Die Giraffen mit ihrem weichen Fell und den schönen Augen mag sie besonders gern. Und Jules will eigentlich bloß mit der Straßenbahn zu seinem besten Freund fahren, so wie immer. 
Doch auf einmal dürfen sie das nicht mehr. Denn es ist 1940 und nach dem Überfall der Deutschen auf die Niederlande wird das Leben jüdischer Kinder und ihrer Familien von Tag zu Tag schwieriger. Aber Rosa und Jules, Klaartje, Leo, Ruth und Bennie, von denen in diesem Buch erzählt wird, erleben nicht nur Schrecken und Leid, sondern trotz allem auch Momente voller Glück und Zusammenhalt

Meine Meinung:

Ein doch recht schwieriges Thema, dass viele Kinder sich heutzutage zumindest hier bei uns in Deutschland überhaupt nicht vorstellen können, wird hier über einfachste Dinge toll erklärt.

Ich hätte bei weitem nicht mit so viel emotionalem Tiefgang gerechnet, da es ja doch ein Kinderbuch ist. Diese werden leider oft sehr, sehr oberflächlich gehalten. Auch hier geht es nicht ins Detail, was aber auch nicht nötig ist. Das wichtige ist, dass Martine Letterie es in Verbindung mit den Illustrationen von Andrea Kluitmann schafft, die Gefühle der Kinder zum Leben zu erwecken, die Angst und die Ungerechtigkeit… Die Ausweglosigkeit später in den Lagern…

Wir lernen Bennie… Klaartje… Rosa… Jules… Leo… und Ruth in diesem Buch näher kennen.
Die Erzählungen, die immer wieder im Wechsel von diesen Kindern erzählt werden, waren mehr als eindrucksvoll.

Im ersten Teil des Buches verabschieden sich die Kinder Stück für Stück von ihrem alten Leben… Sie dürfen nicht mehr auf den Spielplatz, nicht mehr zu ihren Freunden fahren, der Zoo ist für sie verboten und auch die Schule darf nicht mehr besucht werden. Für kindliche Augen wird hier sehr eindrucksvoll die Angst und das Ungerechtigkeitsgefühl der damaligen Zeit vermittelt.

Der zweite Teil des Buches findet im Lager Westerbork statt… Wo eine Scherbe in Verbindung mit der Sonne einem der beste Freund sein kann… Wo die Angst vor Zügen die Welt regiert… und eine Brille das schönste Geburtstagsgeschenk aller Zeiten ist…
Hier werden es nach und nach immer weniger Kinder und auch immer weniger Erzählungen…

Der dritte Teil kümmert sich um den Frieden… den in der Realität… nicht den auf emotionaler Ebene… Die Befreiung… Schokolade…

Am Ende des Buches bleiben Ruth… Bennie… Klaartje…
Ruth mit Schokolade in der Hand… Klaartje, die sieht, dass der Krieg nicht nur in Westerbork war, sondern auch die ,,normale” Bevölkerung einiges ertragen hat… und Bennie… Bennie muss fortan ohne seine Mutter leben…

Was mit den anderen Kindern passiert ist, wissen wir…