Roman,  Seelenschmerz

Jeden Tag ein bisschen mehr

Rezension

Autor: Louisa Reid
Preis: 16,99 €
Seitenanzahl: 560
Übersetzer:  Birgit Maria Pfaffinger
Verlag: Fischer FJB
Leseprobe: >> gibt es hier <<

“Ich bin schon als Kleinkind dreimal fast gestorben. Vielleicht ist >krank< mein gesund?”

Inhalt:
Audrey wünscht sich nichts mehr als ein normales Leben… Ein Leben mit Freunden, Liebe und Spaß… Doch Audrey ist krank… Niemand weiß, was sie genau hat… Als Leo, der wirklich süße Nachbarsjunge in ihr Leben tritt scheint sich das Blatt jedoch zu wenden… Allerdings ist nicht klar, ob zum Guten oder Schlechten…

Meine Meinung:
Louisa Reid lässt einen nur so durch die Seiten fliegen!
Ihr lockerer Schreibstil und Audreys außergewöhnliche Art lassen uns sofort tief in die Geschichte eintauchen.
Abwechselnd erzählen Audrey und Leo von ihrem Leben, ihren Problemen und ihren Gefühlen. So bekommen wir in beide Welten einen tiefen Einblick, der uns immer mehr in die komplexe Geschichte blicken lässt.
Zu Beginn haben beide Jugendliche keine Lust sich mit dem anderen abzugeben, doch schon bald finden sie heraus, das Freundschaft etwas tolles ist und daraus auch schnell mehr werden kann. Die beiden sind wirklich zwei außergewöhnliche Protagonisten.
In Audreys Leben spielen sonst nur noch zwei Menschen eine große Rolle: ihre Mutter Lorraine und ihr kleiner 5-jähriger Bruder Peter.
Peter ist für Audrey sowas wie der einzige Freund, den sie je hatte, bedingt durch ihre Krankheit. Lorraine kümmert sich aufopferungsvoll um ihre Tochter und ist für alle ausstehenden wohl die perfekte Mutter. Doch Audrey stören die ganzen Verbote bald… Da sie für alles zu krank zu sein scheint.
Als Leser tauchen wir hier wirklich in eine komplexe Gedankenwelt ein und verbringen viel Zeit im Krankenhaus bzw. beim Psychiater.
So lernen wir viel über Audreys Depressionen und über andere Krankheiten, besonders über eine bei vielen nicht bekannte und auch totgeschwiegene… Aber das würde zu viel vom Buch verraten.

Ich bin wirklich begeistert von der Geschichte. Ich hatte zwar schnell eine Idee, was hinter dem ganzen Buch stecken könnte, doch Gewissheit bekam ich erst auf den letzten Seiten, wo die ganze Situation um Audrey zu eskalieren drohte. Besonders ans Herz gewachsen ist mir ihr kleiner Bruder Peter. Er versteht viel und doch noch nicht alles, macht sich Sorgen um seine Schwester und fühlt sich einsam ohne sie. Einfach zuckersüß der Kleine!

Ich lege euch “Jeden Tag ein bisschen mehr” sehr ans Herz. Dieses Buch ist anders als die sonstigen Jugendbücher zu psychischen Problemen und von denen gibt es inzwischen ja so einige. Über 500 Seiten und dennoch kommt das gelesene einem zu kurz vor… Für mich hätten es ruhig noch mehr Seiten sein können.
Einzig das Cover des Buches gefiel mir nicht so sehr… Irgendwas mit Vögeln… Oder Papierfiguren… Das wäre schöner gewesen… Warum? Tja, da hilft euch wohl nur lesen! ;)

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