Dystopie

Iron Flowers

Rezension Werbung

Autor: Tracy Banghart
Preis: 16,99 €
Seitenanzahl: 380
Übersetzer: Anna Julia Strüh
Verlag: Sauerländer
Leseprobe: >> gibt es hier <<

 

,,[…] und ich denke, wir verdienen etwas Besseres”, erwiderte Nomi ebenso leise. “Wir verdienen es, frei zu sein.”
– Seite 321

 

 

Inhalt:

Sie haben keine Rechte.
Sie mussten ihre Träume aufgeben.
Doch sie kämpfen eisern für Freiheit und Liebe.

Sie sind Schwestern, könnten unterschiedlicher nicht sein und sind dennoch unzertrennlich.  Nomi ist wild und unerschrocken, Serina schön und anmutig. Und sie ist fest entschlossen, vom Thronfolger zu seiner Grace auserwählt zu werden und ihr von Armut und Unterdrückung geprägtes Leben gegen eines im prunkvollen Regentenpalast einzutauschen. Doch am Tag der Auswahl kommt alles anders: Die Schwestern werden auseinandergerissen – und ein grauenhaftes Schicksal erwartet sie, auf das sie niemand vorbereitet hat.

 

Meine Meinung:

Tracy Banghart hat hier ein inhaltlich wirklich interessantes Jugendbuch vorgelegt.
Zu Beginn muss ich gestehen, dachte ich: „Oh Gott… kommt jetzt eine schlechtere Fassung von „Selection“?“
Aber das Buch hat mich dann doch überrascht.

Es ließ sich recht schnell lesen, wofür vor allem der ständige Perspektivenwechsel zwischen Nomi und Serina sorgte.
Allerdings störte mich dies zu Beginn auch etwas, da ich als Leser nicht wirklich das Gefühl hatte schnell eine Beziehung zum Protagonisten aufbauen zu können. Immer wenn man sich grade in Nomi oder Serina hineinversetzt hatte, wechselte die Figur. Mit der Zeit gewöhnte ich mich aber daran und dann erzeugte ebendieser Wechsel eine sehr angenehme Lesegeschwindigkeit.
Es lässt sich nicht drüber streiten, dass die Frauenrechte und der Umgang mit eben diesen hier zentrales Thema ist.

Und in genau dieser Hinsicht hatte ich nachher wirklich ein ziemliches Problem mit Nomi.
Zur Mitte hin veränderte sich ihr Verhalten ziemlich… War sie zu Beginn doch eine Rebellin, wenn auch nur im Geheimen, so würde sie plötzlich zu einem völlig naiven, blinden Wesen… Auch wenn sie sich in einer unglücklichen Notsituation befindet, verhält sie sich meiner Meinung nach plötzlich völlig gegen ihren Charakter, den wir zu Beginn kennenlernten. Sie bringt Menschen in Gefahr, die sie liebt und lässt sich einfach etwas über andere Menschen erzählen, ohne zu hinterfragen, ob das stimmt… Da musste ich das Buch wirklich erst einmal zur Seite legen, sonst hätte ich es womöglich angeschrien…

Im Verlauf der Geschichte habe ich es dann doch auch mehrfach getan…
Immer wieder bekamen meine buchverrückten Freunde Nachrichten mit Sätzen wie: „Sie ist soooooooo dumm!!!“

Ehrlich gesagt muss ich dann auch noch anmerken, dass mich der komplette Handlungsstrang rund um Nomi, sehr an den ersten Band von „Die Farben des Blutes“ erinnerte… Und dementsprechend die Handlung für mich hier sehr vorhersehbar war.

Ganz anders sieht es aus, wenn wir uns Serina anschauen. Vom stickenden Püppchen zur kämpfenden Rebellin…
In diesen Abschnitten der Geschichte konnte mich die Autorin wirklich komplett überzeugen!
Die charakterliche Veränderung von Serina ist wirklich beeindruckend, aber was das wichtigste ist, unter diesen Umständen wirklich möglich und nachvollziehbar!

Hier setzen die Frauenrechte wieder an und Serina beginnt für ebendiese zu kämpfen, während ihre Schwester zum naiven Dummchen wird…

Bestünde die Handlung nur aus Nomi, würde ich vielleicht nicht weiterlesen. In Abwechslung mit Serina kann ich jedoch über die Kritikpunkte oben hinwegsehen und freue mich richtig auf den zweiten Band!
Auf das Wiedersehen mit den beiden Prinzen bin ich auch gespannt!
Außerdem muss ich trotzdem wissen, ob jemand bestimmtes nun stirbt oder nicht… *grins*

Ach ja, Cliffhangergefahr…

Band 2 erscheint voraussichtlich im Januar 2019