Dystopie,  Fantasy

Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern

Rezension Werbung

Autor: Vic James
Preis: 18,99 €
Seitenanzahl: 448
Übersetzer: Franca Fritz, Heinrich Koop
Verlag: Fischer FJB
Leseprobe: >> gibt es hier <<


Inhalt:

Zehn Jahre Sklavenarbeit für alle. Fast alle. 

In England muss jeder, der nicht zum magischen Adel gehört, zehn Jahre lang als Sklave arbeiten. 
Lukes Familie will diese Sklavenjahre gemeinsam durchstehen, im Dienst der mächtigen Herrscherfamilie Jardine. Doch nun rast Lukes Herz vor Angst, als er plötzlich von den anderen getrennt und in die laute und schmutzige Fabrikstadt Millmoor gebracht wird. Die Arbeit dort ist besonders hart. 
Seine Schwestern sind mit den Eltern am prunkvollen Hofe der Jardines den rücksichtslosen Machtspielen und eiskalten Intrigen der Elite ausgesetzt. Vor allem der junge Adlige Silyen verfolgt mit seinen ungeheuerlichen magischen Fähigkeiten eigene Ziele. Und Lukes Schwester Abi verliert ihr Herz an den Falschen.


Meine Meinung:

Ich habe mich unglaublich auf dieses Buch gefreut! Als ich es in der Vorschau des Verlags entdeckte, wusste ich gleich, dass es auf jeden Fall in mein Regal einziehen muss.
Bald hielt ich es in Händen und das Cover zog mich sofort in seinen Bann.

Ich lese unglaublich gerne Dystopien und hatte mir wirklich einiges von der Geschichte versprochen. Leider sind mir einige “Schwachstellen” aufgefallen, die mir das Lesen doch etwas schwer gemacht haben.

Die Idee von zwei verschiedenen Fraktionen ist in Büchern nun schon etwas länger nicht mehr neu, dennoch hörten sich die Umstände drumherum für mein Leserherz wunderbar an.
Ich wollte unbedingt mehr über die Sklaven erfahren und war sehr gespannt auf die Umsetzung der Autorin, was die Thematik der Menschenrechte angeht.

Der erste Kritikpunkt fängt eigentlich vor der Geschichte selbst an. Wir wissen nicht in welchem Jahr wir uns befinden. Klar, wir sind in der Zukunft, aber es wäre doch ganz nett gewesen zu wissen, wann genau.
Ebenso fehlt die Erklärung, wie es zu der Spaltung der Menschen und dem Magieaufkommen, kam…

Die Idee der Sklavenarbeit hat mich doch recht schnell begeistern können. Die eine Hälfte der Bevölkerung, nämlich die ohne magische Fähigkeiten, muss zehn Jahre als Sklave verbringen. In dieser Zeit verlieren die Sklaven alles! Ihr Zuhause, ihre Freunde, ihr Leben… ihre RECHTE!!!
Bis hierhin wirklich spannend durchdacht… Doch dann kamen einige Fragen auf, die die Autorin leider nicht ganz auflösen konnte. Auch ob diese im zweiten Band geklärt werden können, scheint nicht sehr wahrscheinlich.

Die Familie beschließt die Sklavenjahre gemeinsam anzutreten. Schön und gut, aber irgendwie haben sie dabei aus den Augen verloren, dass ein Junge ohne Ausbildung etc. nicht viele Möglichkeiten hat zu arbeiten und das einer Zehnjährigen wichtige Jahre der eigenen ungestörten Entwicklung und Kindheit genommen werden. Hinzukommt, dass ich das Alter von Lukes Schwester schlecht gewählt finde, da sie sich meiner Meinung nach absolut nicht wie eine Zehnjährige verhält. Auch die Liebesgeschichte war für mich leider nicht sehr glaubhaft.

Der Handlungsstrang rund um Luke und die Sklavenstadt Millmoor war sehr spannend und konnte mich doch wieder ans Buch fesseln.
Generell muss ich aber sagen, handeln hier viele Figuren nur mit Glück und die unerwarteten Wendungen in der Geschichte ließen leider auch sehr auf sich warten.

Dennoch wurde die Geschichte grade zum Ende hin dann doch um einiges spannender und ich muss gestehen, doch ein wenig traurig aus der Wäsche geguckt zu haben, als das Buch endete…
Ich hoffe, dass sich die Schnelligkeit und Spannung nun im zweiten Band halten können. Und vielleicht auch noch ein wenig mehr Tiefe ins Buch gelangt.

In der Zusammenfassung: Eine gute Idee, leider mangelhaft umgesetzt… Aber dennoch mit einigem Potential und auch der Schreibstil ist angenehm, sodass man das Buch dennoch schnell lesen kann. Man sollte allerdings mit einigen Längen zwischen den spannenden Szenen rechnen.