Kreativwelt

Traumdeutung erwünscht ;)

Wie auf Facebook schon berichtet, habe ich am Freitag ziemlich besch***** geschlafen… Schuld daran waren die beiden folgenden Träume. Da sie mir immer noch keine wirkliche Ruhe lassen und einige von euch sie ja auch gerne lesen wollten, habe ich sie jetzt mal runter geschrieben. Traumdeutung ist ausdrücklich erwünscht!!! ;)
Ich kann damit nämlich irgendwie so gar nichts anfangen…

Als ich die Augen aufschlage, habe ich keine Ahnung, wo genau ich mich befinde. Erst langsam kommt die Erkenntnis: Ich liege auf dem Hallenfußboden unserer Schulturnhalle und starre an die Decke. Rund um mich herum stehen meine Klassenkameraden und sehen mich mal mehr, mal weniger bedrückt an. Über mir baumelt ein Ring in der Luft. Den anderen halte ich in der Hand. Zusammen mit dem abgerissenen Seil, wie ich gerade bemerke. Okay, ich bin gestürzt nicht weiter schlimm. Ich setze mich langsam auf. Mein Kopf dröhnt. Wieso bin ich überhaupt in der Turnhalle?
Ich mache doch nun schon seit fast zwei Jahren keinen Sportunterricht mehr mit… Merkwürdig. Langsam stehe ich auf und bewege vorsichtig meine Körperteile. Scheint nichts ernsthaft verletzt zu sein. Ein paar Schrammen und blaue Flecken, aber das war es auch schon.
Aus den Augenwinkeln nehme ich eine Bewegung im Geräteraum war. Ich sehe mich um, doch meine Klassenkameraden befinden sich alle mit mir zusammen in der Halle. Immer noch vorsichtig und durch die nun doch leicht zu spürenden Schmerzen, bewege ich mich von der Mitte der Halle zum Mattenwagen. Rechts von mir huscht etwas zwischen die Regal. Ich taste mich durch die Schwebebalken durch zu den Turnkästen. Dann bleibe ich plötzlich stehen, weil ich aus den Augenwinkeln eine Gestalt neben mir stehen sehe. Sie lächelt mich an und mir wird plötzlich ganz warm ums Herz. Doch sobald ich direkt hinschaue, ist sie verschwunden.
Ich gehe zurück in die Halle zu den anderen, doch sobald ich mich irgendwie vom Unterricht ablenken lasse, sehe ich diese Gestalt aus den Augenwinkeln. Aber immer wenn ich direkt dorthin schaue, wo sie eben noch gestanden hat, ist sie wie vom Erdboden verschluckt…
Plötzlich wird mir schlecht und ich scheine den Halt zu verlieren. Der Boden kommt näher. Ehe ich mich versehe, sitze ich auch schon auf dem Hallenboden und zittere. Ich merke kaum, wie Rebecca mir beim Aufstehen und in die Umkleidekabine hilft.
Kurz darauf stehen wir beide auch schon auf dem Schulhof. Die frische Luft tut mir gut und ich denke nicht mehr an das, was in der Turnhalle geschehen ist. Wird wohl nur eine Halluzination aufgrund meines Sturzes gewesen sein. Aber meine Gedanken kommen trotzdem nicht zur Ruhe.
Becky und ich unterhalten uns gerade über das letzte Buch, das wir beide zusammen gelesen haben, als plötzlich ein schwarzes Pferd aufs Schulgelände galoppiert kommt. Auf seinem Rücken sitzt ein Mädchen etwa in unserem Alter. Ihre blonden Locken wehen hinter ihr her. Ich denke gerade noch, wie phantastisch sie auf dem Pferderücken aussieht, als ich registriere, dass hinter ihr noch mehr Pferde durch das Schultor kommen. Nicht alle tragen einen Reiter.
Gerade als ich dachte, das wären alle trottet ein kleines weißes Shetlandpony mit einem süßen kleinen Mädchen durch das Tor. Ihre rostbraunen Haare umrahmen das kleine Gesicht, sodass ich nicht erkennen kann, ob sie lächelt. Das Shetty galoppiert plötzlich an und rennt geradewegs in das Dornengestrüpp. Von den beiden fehlt danach jede Spur. Das Gestrüpp ist so dicht wie eh und je, als wären die beiden wie vom Erdboden verschluckt.
Ich möchte mich gerade zu Rebecca wenden und sie fragen, ob sie eine Ahnung hat, was das ganze hier soll, da tritt ein Mann durch das weiße Tor.
Der schwarze Anzug und die blaue Krawatte würden besser in eine Bank passen, als auf einen Schulhof… Vielleicht ist das ja auch ein Politiker, der uns mal wieder irgendwas von „Wählt mich“ erzählen möchte! 
 Als ich mich umdrehe, ist Becky verschwunden. Ich versuche sie auf dem Schulhof zu entdecken, doch dieser hat sich rasant mit Schülern gefüllt und ich kann sie partout nicht finden. Doch in der Nähe des Eingangs unserer Schule sehe ich ein paar mir bekannte Gesichter. Ronja, Janine und Arndt stehen dort beieinander. Während Ronja und Janine die Schule jedoch wieder verlassen, begibt sich Arndt zur Mitte des Platzes, wo bereits der merkwürdige Typ im Anzug steht und irgendwas in ein Mikrofon spricht. Doch obwohl auf dem ganzen Schulhof Lautsprecher aufgebaut sind, verstehe ich nur einzelne Wortfetzen, aus denen ich mir einfach keinen Reim machen kann. Wahrscheinlich ist das wirklich nur ein Politiker, denn ich sehe bereits, wie sich einiger Schüler gelangweilt, die Hand vor den Mund halten, um zu gähnen. Mir einen Weg durch die Menschenmenge zu bahnen ist nicht einfach und es gelingt mir leider auch erst, als die blaue Krawatte scheinbar fertig mit Reden ist. Ich sehe vereinzelt Lichtblitze über die Köpfe der Menschen hinweg. Scheinbar macht irgendwer hier Fotos. Ich suche nach einem mir bekannten Gesicht, doch entdecke nur ein blondes Mädchen, das mich freundlich anlächelt. Ich habe das Gefühl, sie irgendwoher zu kennen… Du hast sie schon des  Öfteren im Internet gesehen! Zumindest ihr Profilbild auf Facebook… unter Beiträgen von Arndt. Apropos Arndt, wo steckt der eigentlich? Und was macht er hier?
Die Menschenmenge strebte unserer Sandbahn am Ende des Schulhofes entgegen. Ich blieb stehen und wurde zum Glück auf nicht mitgeschleift. Das Mädchen hatte es mir gleichgetan. Ich lächelte sie an und sie lächelte zurück. Fragend sehe ich von ihr zu den Menschen  neben der Sandbahn.
„Ich suche Arndt!“, ruft mir das Mädchen zu. Ich nicke und gemeinsam machen wir uns auf den Weg zu dem Menschenpulk.
Am hinteren Ende des Hofes angekommen, stelle ich mich neben den einzigen Baum und ziehe mich an einem Ast ein Stückchen nach oben. Das Mädchen an meiner Seite beschließt sich lieber einen Weg durch die Menschen zu bahnen. Ein Stück weiter vorne findet sie Arndt und die beiden umarmen sich. Ich hocke auf meinem Ast und beobachte lieber von hier oben, was geschieht. In der Menge hätte ich ohnehin nicht viel sehen können. Schließlich sind die meisten hier viel größer als ich.
Auf rechten Seite der Sandbahn steht der komische Kerl im Anzug. Um ihn herum sind Kameras aufgebaut, die filmen können, was auf der Sandbahn geschieht.
Auf der linken Seite stehen zehn völlig in weiß gekleidete Kinder, schätzungsweise nicht älter als zehn Jahre. Es sind fünf Jungen und fünf Mädchen. Sie unterscheiden sich lediglich von der Haarfarbe. Jeweils ein Mädchen und ein Junge haben dieselbe. Ich sehe blondes Haar, schwarzes, braunes und rotes. Ein Paar hat gar keine Haare. Nicht einmal Augenbrauen. Der Anzugmann erklärt wieder irgendetwas, doch erneut verstehe ich kein Wort von dem, was er sagt. Dann zieht er eine kleine Fernbedienung heraus und drückt auf einen großen roten Knopf. Die Kinder auf der anderen Seite der Bahn verschwinden und statt ihnen krabbeln dort nun zehn Käfer mit vielen Beinen aus den am bodenliegenden weißen Kleidungsstücken. Die Käfer erinnern an Tausendfüßler, nur um einiges größer. Einer dieser Käfer hat vielleicht die Länge meines Unterarms.
Eine Frau unter mir murmelte: „Sie müssen also nur das Ende der Bahn erreichen, dann verwandelt er sie zurück? Als Zeichen seines guten Willens?“
Ich verstand nicht, was sie meinte mit „Zeichen seines guten Willens“, beobachtete aber fasziniert, wie einer der Käfer blitzschnell durch die Sandbahn auf die andere Seite kroch. Wenn die Frau unter mir also Recht hatte, würde statt diesem Käfer schon bald wieder ein Kind auf der rechten Seite der Bahn stehen. Der Käfer erreichte das Ende aber nicht. Kurz davor trat die blaue Krawatte auf die Bahn, hob seinen Fuß und zermalmte den Käfer unter seinem Schuh. Ich hörte den Panzer knacken und gleichzeitig fluteten Bilder von sterilen Untersuchungsräumen meinen Kopf. Ich sah vor Schmerzen schreiende Kinder und Instrumente, die an die Foltermethoden im Mittelalter erinnerten, nur mit mehr Technik und sehr vielen Knöpfen und Schaltern.
Einige Menschen im Publikum schrien. Andere fingen an zu weinen. Ich suchte nach dem Mädchen und Arndt und sah, dass auch ihnen Tränen über die Wangen liefen. Doch nicht einer der Menschen rührte sich. Da zertrat der Mann einen zweiten Käfer und begann zu lachen. Mir wurde wieder schlecht. Zertritt er da gerade tatsächlich Kinder?!
Gerade als ich laut schreien wollte, dass er aufhören sollte, stellte sich ihm eine etwas korpulentere Frau in den Weg. Er lachte nur und schubste sie solange, bis sie rücklings in den Sand fiel. Doch sie stand immer wieder auf. Vielleicht hätte sie es gelassen, wenn sie gesehen hätte, was ich sah. Die Käfer schienen begriffen zu haben, dass hier etwas falsch lief und versuchten sich im Sand einzugraben und so in Sicherheit zu gelangen. Weil nun aber diese Frau, die ihnen ja eigentlich helfen wollte, immer wieder auf sie drauf fiel, trug sie immer die oberste Schicht Sand mit ab, sodass die Käfer sich nicht verstecken konnten. Sie zappelten schon bald nicht einmal mehr. Die blaue Krawatte grinste diabolisch und schubste die Frau nun zurück in die Menge, bevor er auch die restlichen Käfer zertrat. Dann zog er seine Fernbedienung heraus und betätigte erneut den roten Knopf. Schon bald lagen anstelle der Käfer tote Kinder mit völlig verdrehten Gliedmaßen im Sand. Es war sofort klar, dass keines von ihnen, diese Tortur überlebt haben konnte.
Ich klettere vom Baum, unfähig auch nur noch einen einzigen klaren Gedanken zu fassen. Neben mir am Baum lehnt die Gestalt aus der Turnhalle. Dieses Mal kann ich sie auch direkt ansehen, ohne dass sie verschwindet. Ich sauge jeden Zentimeter in mich auf. Ihre Augen, die kleinen Lachfalten drum herum, ihr Lächeln, das mir jedes Mal sagte, ich bin stolz auf dich, ich hab dich lieb!
Oma redet mit mir und ich verstehe sie. Ich verstehe jedes einzelne Wort, das aus ihrem Mund kommt. Doch ich erinnere mich an kein einziges…

CUT

Ich sitze mit Mama auf unserer Couch im Wohnzimmer und versuche ihr alles zu erzählen, doch sie hört mir gar nicht richtig zu. Die Geschichte mit den Käfern und das ganze drum herum glaubt sie mir, doch sobald ich ihr von meinem Sturz und Oma erzähle, sagt sie mir, ich soll aufhören zu träumen.

AUFGEWACHT

WIEDER EINGESCHLAFEN

Ich renne mit meiner kleinen Schwester Charly über einen völlig überfüllten Bahnsteig. Es ist beinahe Mitternacht, nur vereinzelte Lampen spendeten Licht. Trotzdem herrschte eine eher dämmrige Stimmung. Ich schiebe einen Gepäckwagen a la Harry Potter vor mir her. Überall sind Schlangen von Menschen, die in irgendwelche Läden oder Tickets kaufen wollen. Charly und ich laufen zwischen ein paar Läden mit zerbrochenen Fensterscheiben hindurch. Rechts und links von uns sitzen junge Männer in den Schaufenstern und grinsen. Sie kokettieren und werfen ihre imaginären Haare nach hinten. Ein paar von ihnen haben T-Shirts an auf denen steht: „Nieder mit dem Chauvinismus!“ Belustigt fange ich an zu lachen und rufe ihnen zu: „Coole Aktion, Jungs!“ Zwei von ihnen zu meiner rechten zwinkern mir zu. „Wollt ihr euch nicht zu uns setzen?“
Charly und ich verneinen. Schließlich müssen wir dringend unseren Zug auf dem letzten Bahnsteig bekommen. Während wir uns immer wieder einen Weg durch die wartenden Menschen bahnen und mir der Gepäckwagen allmählich ziemlich auf den Geist geht, drehe ich mich immer wieder um, aus Angst Charly zu verlieren. Doch jedes Mal wenn ich mich nach links drehe, ist sie bereits ein Stück weiter vor mir auf der rechten Seite und jedes Mal, wenn ich mich kurz darauf nach rechts drehe, ist sie links von mir.
Dort wo eigentlich der letzte Bahnsteig sein müsste, führt der Weg in eine Wand aus purer Schwärze. Nur ganz an der Kante erkenne ich ein paar Bäume und kann dadurch nur vermuten, dass vor uns ein Waldstück liegt. Alles in mir sträubt sich davor auch nur einen einzigen Schritt weiter zu gehen, doch wir müssen diesen Zug erwischen, sonst sitzen wir hier fest und kommen nicht nach Hause. Plötzlich sprintet an uns eine Frau vorbei und rennt mitten hinein in die Dunkelheit. Ich denke mir, dass ist die Möglichkeit nicht ganz alleine den Weg entlang zu müssen und stolpere mit Charly und dem ziemlich nervigen Gepäckwagen hinter der Frau her. Doch sobald wir einen Schritt auf den Waldweg gemacht haben, kann ich die Hand vor Augen nicht mehr sehen, geschweige denn die Frau vor uns. Geistesgegenwärtig ziehe ich mein Handy aus der Tasche und suche mit der darin eingebauten Taschenlampe den Weg vor uns nach der Frau ab. Zum Glück reflektieren ihre Sportschuhe das Licht ein wenig, sodass wir ihr durch die Dunkelheit folgen können. Mit einer Hand schiebe ich nun den Wagen, mit der anderen halte ich das Handy ein wenig hoch, damit ich so viel wie möglich vom Weg sehen kann. Doch die Schwärze ist beinahe undurchdringlich. Viel mehr als die Schuhe der Frau kann ich nicht erkennen. In meinem Kopf bilden sich Bilder von Wölfen und anderen gruseligen Dingen, die um uns herum lungern könnten. Von Menschen, die uns überfallen und angreifen könnten… Ich versuche diese Gedanken zu verdrängen.
Ich habe nur Angst davor die Frau zu verlieren. Ich weiß, wenn ich sie nicht mehr sehen kann, verliere ich den Weg. Dann finde ich nie zu diesem Bahnsteig und komme nie wieder nach Hause. Auf meine Schwester achte ich nicht mehr. Entweder sie ist da oder nicht, in der Schwärze habe ich ohnehin keine Möglichkeit sie zu sehen. Aber da sich kein allzu großes, ungutes Gefühl in Bezug auf Charly breit gemacht hatte, war ich mir sicher, dass sie entweder hinter oder neben mir war.
Urplötzlich spüre ich eine Hand an meiner Hüfte und ich weiß sofort, dass es nicht Charlys ist. Ich komme kurz aus dem Takt und verliere so die Schuhe der Frau aus den Augen… Meine Angst bricht sich nun vollständig Bahn. Ich versuche mein Handy so zu drehen, dass ich erkennen kann, wo Charly ist und wessen Hand an meiner Hüfte ruht, doch da legt sich bereits die andere Hand von diesem jemand über mein Handy und schaltet die Taschenlampe aus.
Er hält mich fest und ich habe keine Möglichkeit irgendetwas zu unternehmen. Ich bin wie erstarrt aus Angst vor der Dunkelheit und vor dem was darin lauert.
Ich spüre den Gepäckwagen nicht mehr in meiner rechten Hand und mein Handy in der linken ist ebenfalls verschwunden. Ich spüre nur noch diese Hand an meiner Hüfte und wie sich jemand meinem linken Ohr nähert.
„Endstation, Süße!“

AUFGEWACHT