Fantasy

Rabenlady

Rezension



Autor: Pauline Francis
Preis: 7,99 €
Seitenanzahl: 208
Verlag: Fischer
Leseprobe: >> gibt es hier <<












Inhalt: 
Während Ned schon am Galgen baumelt und sich von seinem Leben verabschiedet hat, ergreift Lady Jane Grey die Initiative und rettet den jungen Mann. Dies könnte der Beginn einer wunderbaren Liebesgeschichte sein, doch in den Wirren um die englische Krone soll die junge Protestantin König Edward, den Sohn von Heinrich VIII. heiraten.
Dennoch gibt sie Ned eine Chance und verliert dabei mehr als ihr Herz…

Meine Meinung:
Ich habe mir dieses Buch eigentlich nur aus Zufall bei einer meiner letzten Arvelle-Bestellungen gekauft. Es klang interessant und ich hoffte auf eine wirklich interessante Geschichte mit historischem Hintergrund. Leider hatte ich mir mehr von dem Buch erhofft, als es mir dann wirklich geben konnte.

Geschichtlich hat Pauline Francis hier eine wirklich interessante Idee aufgegriffen.
Lady Jane Grey, Königin für 9 Tage. Durch eine Machtintrige der Männer auf den Thron gehoben, der doch eigentlich der ältesten Tochter von König Henry gehört hätte.  Lady Maria, die als „Bloody Mary“ in die Geschichte eingehen sollte, wollte sich ihren Thron auch nicht nehmen lassen und mit der Gunst des Volkes eroberte sie ihn zurück. Zum Leidwesen von Jane.

Die Person der Jane Grey ist in vielerlei Hinsichten interessant. Von den Eltern geschlagen, war ihr Gemüt dennoch relativ ungebrochen. Eine starke Frau im Körper eines Kindes, die eigentlich dazu bestimmt war an der Seite des Kindskönigs Edward zu regieren, doch nach dessen Tode war dies nicht mehr möglich. So sorgten die Männer dafür, dass Edward noch vor seinem Tod seine Cousine auf den Thron erhob. Nach 9 Tagen Regentschaft eroberte Mary ihren Thron zurück. Zuerst wollte sie Jane nach einer gewissen Zeit frei lassen, doch nachdem deren Vater erneut gegen die Krone zog, um sie seiner eigenen Tochter wieder zu geben, die diese nie wollte, war es Mary nicht mehr möglich etwas anderes in Erwägung zu ziehen, als die Enthauptung ihrer eigenen Cousine.

Schuld an dem ganzen blutigen Schlamassel war das geteilte England. Durch Heinrich den VIII. war England teilweise protestantisch geworden und viele Untertanen passten sich dem neuen Glauben an.
Edward und Jane als Protestanten wären für viele Adlige ein gern gesehenes Paar auf dem Thron gewesen.
Mary hingegen hielt an dem alten Glauben, dem Katholizismus ihrer Mutter Katharina von Aragon, fest.
So ging es mehr um die Religion des Landes, als um die eigentliche Frage der Krone.

Dieser Randnotiz, wie Lady Jane gerne bezeichnet wird, hat sich Pauline Francis in ihrem Buch gewidmet. Aber auf eine andere Art und Weise. Denn was wäre gewesen, wenn diese junge Frau doch Liebe erfahren hätte vor ihrem Tode?
Dieses Szenario wird in „Rabenlady“ erzählt. Alle auftretenden Personen haben wirklich gelebt, alle außer Ned. Ned ist der „Was-wäre-wenn“-Faktor.
Leider ist diese außerordentlich komplexe Geschichte in einfachen Sätzen und teilweise ohne recht zu erkennende Struktur wiedergegeben. Demnach ist sie leider wirklich nur etwas für zwischendurch. Lässt sich dann zwar schnell runterlesen, durch die geringe Seitenanzahl, doch es bleibt ein schaler Nachgeschmack, da man eigentlich mehr erwartet hatte. Auch wenn einige Wendungen in der Geschichte vorhanden sind, waren diese für jeden mit ein wenig Hintergrundwissen leicht vorherzusehen. Ich hätte mir für Lady Jane vielleicht auch wirklich einfach nur eine wirklich glückliche Liebesbeziehung gewünscht, wo sie doch sonst von allen verraten wurde.