Die Charité – Aufbruch und Entscheidung
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Autor: Ulrike Schweikert
Preis: 14,99 € (Paperback)
Seitenanzahl: 544
Verlag: rowohlt Polaris
Leseprobe: >> gibt es hier <<
Inhalt:
Die Geschichte der Charité geht weiter. Nach dem Bestseller „Hoffnung und Schicksal“ erzählt Ulrike Schweikert ein weiteres spannendes Kapitel aus der Welt des berühmten Krankenhauses. Im Berlin der ausgehenden Kaiserzeit kämpfen zwei Frauen um ihr Glück und für die Rechte von Frauen. Rahel Hirsch ist eine der ersten Ärztinnen, die an der Charité praktizieren. Doch als Frau unter lauter männlichen Kollegen hat sie es nicht leicht. Von Gleichberechtigung ist man selbst in der sonst so fortschrittlichen Hauptstadt noch weit entfernt. Das erlebt auch die junge Arbeiterin Barbara täglich. Sie schuftet in der Wäscherei der Charité und muss immer wieder erfahren, was es bedeutet, wenn Männer Frauen als Besitz betrachten.
Ungleicher könnten die beiden Frauen nicht sein, und doch werden sie zu Freundinnen. Während Rahel sich gegen Widerstände in der Charité durchsetzen muss und sich in den jungen Fliegerpionier Michael verliebt, schließt sich Barbara der Frauenbewegung an, kämpft für die Rechte der Arbeiterinnen und das Frauenwahlrecht. Doch dann bricht der 1. Weltkrieg aus und verändert nicht nur die Leben von Barbara und Rahel für immer …
Meine Meinung:
Wer mir schon länger folgt, der weiß, ich liebe die Bücher von Ulrike Schweikert. Beinahe jedes Buch von ihr steht hier in der Stöberecke im Regal neben einem gerahmten signierten Foto von Ulrike.
Meine Liebe zu ihr begann im Kindesalter mit der Reihe ,,Die Erben der Nacht“ und hält bis heute an. Danach besorgte ich mir so gut wie jedes Buch von ihr, alte und neue. Daher war natürlich auch klar, die Charité-Reihe zu lesen. Meine Rezension zu Band 1 findet ihr >> hier <<.
Im ersten Band ging es vorrangig um die neuen medizinischen Errungenschaften der Zeit und um Behandlungsweisen, die heute als Folter gelten würden. Der zweite Band fokussiert sich hier nun mehr auf die Frauenbewegung und tritt so mit einem großen Schritt in die Welt der beginnenden Moderne ein. Bildung, Wahlrecht – wichtige Themen, die hier den Weg der Medizin kreuzen, denn natürlich geht es auch weiterhin um Rahels Arbeit an der berühmten Charité in Berlin. Medizinisch steht die Forschung zu dieser Zeit im Mittelpunkt, geht es doch um Krankheiten, wie die Syphilis, die zu dieser Zeit noch nicht behandelt werden konnten.
Des weiteren kommt die große Technisierung der Welt langsam ins Rollen, besonders bemerkbar macht sich diese zur Zeit natürlich mit den Lichtspielhäusern und ihren Stars und Sternchen.
Im Gegensatz dazu stellt sich dann der erste Weltkrieg mit all seiner Grausamkeit und gesundheitlichen körperlichen und seelischen Folgen für Soldaten und Zivilisten.
Auch dieses Mal begegnen sich wieder historisch belegte Figuren mit fiktiven. Allerdings hatte ich dieses Mal keine Probleme mit diesen. In der Rezension zum letzten Band kritisierte ich ja einige Beziehungen untereinander. Hier erschienen mit die Figuren besser in Verbindung gesetzt, wobei es auch letztes Mal eher jammern auf hohem Niveau war.
Ulrike Schweikert füttert uns wieder einmal mit vielen Informationen. Ich weiß, dass es viele Leser gibt, die genau dies stört. Oft bekomme ich zu hören, dass es doch zu viele Informationen gewesen seien und die Spannung darunter gelitten hätte, wenn ich Ulrikes Bücher weiterempfehle. Aber genau dies ist einer der Punkte, wegen denen ich mich immer wieder so in ihren Büchern verlieren kann. Ja, es wird unheimlich viel erklärt und ja, ohne diese Erklärungen könnte die Geschichte viel mehr Fahrt aufnehmen. Doch das braucht sie gar nicht!
Für mich findet Ulrike genau die passende Mischung. Sie erklärt mir so viel über Technik, Zeit und Umgebung, dass sich in meinem Kopf ein genaues Bild ergibt und ich mich komplett in der Geschichte verlieren kann.
Meiner Meinung nach ist es genau das, was ein guter historischer Roman können soll.
Mit ,,Die Charité – Aufbruch und Entscheidung“ hat Ulrike Schweikert erneut einen Roman auf hohem Niveau vorgelegt. Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen hier perfekt, sodass einem emotionalen Leseerlebnis und einem Mitfiebern in der spannenden Handlung nichts entgegensteht.