Der Verwechsling
Rezensionsexemplar Werbung
Autor: Kai Lüftner
Illustrator: Emilia Dziubak
Preis: 16,00 €
Seitenanzahl: 40 Seiten
Altersempfehlung: ab 6 Jahren
Verlag: ArsEdition
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Auf der dänischen Ostsee-Insel Bornholm gibt es jede Menge Sagen und Legenden. Die meisten sind uralt und erzählen von Riesen, Trollen, Meerjungfrauen, Elfen, Zwergen, Feen – und von den Unterirdischen. In diesem Buch erzählt uns Bestsellerautor Kai Lüftner die Geschichte von Vilmar, dem kleinen Verwechsling…
So ein wunderschön illustriertes Kinderbuch habe ich lange nicht mehr gelesen!
Die bunten, weichen Bilder und die magische, schwedische Märchengeschichte passen einfach wunderbar zusammen. Auch das poetisch anmutende Sprachniveau bringt sich hier sehr gut ein und bleibt dennoch auch für die kleinsten unter uns Lesern bis auf ein paar einzelne Worte wie „Löschweiher“ verständlich.
Zu Beginn der Geschichte lernen wir Tove und Per kennen, die beiden älteren Leutchen leben in ihrem kleinen, buckeligen Häuschen am Ende des Murmelpfads am Rande einer Klippe. Und bei ihnen lebt der ungefähr 7 Jahre alte Vilma. Per und Tove haben Vilma gefunden, niemand vermisste ihn und er vermisste niemanden und so blieb er.
Später im Lauf der Geschichte finden wir zusammen mit dem kleinen, belesenen Jungen heraus, dass Vilma ein Verwechsling ist, ein unterirdisches Kind, ein Moosmännchen, dass von seinen Eltern oben in der Welt vergessen wurde…
Ich mag skandinavische Märchen sehr, da sie sich deutlich von der deutschen Sagenwelt unterscheiden. Auch hier haben wir eine Geschichte voller Magie und Glück, und doch hat sie auch einen dunklen, düsteren Hauch, den auch die Illustratorin perfekt eingefangen hat.
Ich denke auch gerade durch diese typisch skandinavischen dunklen Momente, eignet sich dieses Büchlein besonders in der Herbst- und Winterzeit zum Vorlesen und gemeinsam erleben.
Trotz der schönen Geschichte übers sich Selbst finden und das Familie nicht nur im Blut liegt, ging mir das Ende ein wenig zu schnell. Hier denke ich, wird es viele Kinder geben, denen das Ende nicht klar genug erläutert wurde und eine Erklärung von den Eltern benötigen werden. Gerade weil der Beginn des Buches sehr detailliert ist, fällt dieses rasantere Ende deutlich auf und ist doppelt schade.
Als Vorlesebuch denke ich, ist das ganze wirklich sehr gut geeignet und auch das Betrachten der zauberhaften Illustrationen wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Jedoch darf es dennoch auf keinen Fall als eine Art Bilderbuch betrachtet werden, es hat dafür sehr viele Seiten und auch sehr lange Textblöcke.
Außerdem würde ich empfehlen, wirklich auf die physische Buchform zurückzugreifen. Im eBook kommen die Bilder meiner Meinung nach nicht ganz so toll rüber. Und natürlich lohnt es sich gerade für Kinder und das gemeinsame Anschauen mehr ein echtes Buch in der Hand zu halten. <3