Biographie

Der Brandstifter – Die Lebensgeschichte des Joseph Goebbels

Reise gegen das Vergessen Rezension

Vom intelligenten Außenseiter zu einem der machtvollsten Männer des Dritten Reichs…

Am 30.April begehen Adolf Hitler und Eva Braun Selbstmord im Führerbunker.
Einen Tag später, am 01.Mai, töten Magda und Joseph Goebbels ihre 6 Kinder mit Zyankali-Kapseln und begehen anschließend ebenfalls Selbstmord.
Doch wie konnte es dazukommen, dass ein Mann sein Leben und das seiner Kinder für die Ideen eines anderen Mannes opferte?

“Der Name Goebbels stand und steht für die unheilvolle Verbindung von Intelligenz und Bosheit, von Klugheit und skrupellosem Fanatismus, von einfühlsamer Menschenkenntnis und hemmungsloser Manipulation.” (Seite 25)

Alois Prinz führt den Leser mit Hilfe von kritischen, rhetorischen Fragen immer dichter an den wahren Kern von Goebbels Charakter.
Ein intelligentes Kind, aufgrund einer Behinderung, seinem Klumpfuß, ausgegrenzt und von der Gesellschaft alleingelassen, entwickelt sich zu einem gewieften Redner und Anhänger der Nationalsozialisten.

Goebbels (im Hintergrund) und seine
Tochter Helga zu Besuch bei Hitler (links).

Das Talent mit Worten umzugehen entdeckte Goebbels schon früh, doch wusste er zunächst nichts damit anzufangen. Die Zeitungen wollten seine Artikel nicht, die Verlage hatten keinen Gebrauch für seine Bücher.
Bald fand Goebbels in den politischen Ideen Hitlers einen Ansatzpunkt.
Die eigenen jüdischen Freunde und moralische Grundsätze vergaß er völlig im Glauben an seinen “Chef” Adolf Hitler. Dieser Mann wurde für Goebbels der Anker, der einzige Sinn im Leben. Für Goebbels glich Hitler einem Gott, dem er blind folgen würde.

“Es lag in Goebbels Natur, dass er auf jeden hereinfiel, von dem er sich geliebt und bewundert glaubte.” (Seite 120)

Goebbels freute sich wie ein Kind, wenn er Hitler traf und etwas mit ihm unternahm. Da war ein
Mensch, der ihn wahrnahm…

Joseph Goebbels war ein begabter junger Mann, der seinen Platz in der Welt noch suchte und den Menschen beweisen wollte, was er konnte.
Leider wählte er hierfür die falschen Wege.

“Nicht auf die Klugheit kommt es heute im Leben an, sondern auf die Gerissenheit. Man ist klug, wenn man über den Dingen steht, dumm, wenn man neben ihnen steht. Aber gerissen, wenn man geschäftig in ihnen steht.” (Seite 92)

Goebbels Stiefsohn Harald Quandt (oben) ist der einzige Überlebende des Krieges.
Goebbels entwickelte sich zu einem der mächtigsten Männer im nationalsozialistischen Deutschland. Er war einer der engsten Vertrauten des Führers Adolf Hitler und blieb bis zum bitteren Ende treu an dessen Seite.

Dennoch darf aus Sicht der Geschichte nicht vergessen werden, dass Goebbels nur ein Mensch war und kein menschenverführender Dämon. Er manipulierte zwar seine Mitmenschen, damit sie dem Führer Adolf Hitler folgen würden, doch man kann nur den manipulieren, der auch empfänglich für diese Manipulation ist.
Goebbels sprach aus, was viele dachten, er hasste, was viele hassten und er hoffte, was viele erträumten.
Das war sein heimlicher Zugang in die Köpfe der Bevölkerung.
Und diejenigen, die später erkannten, was sie da eigentlich taten, hatten oft nicht mehr die Möglichkeit sich der Sogkraft des Bösen zu entziehen, ohne ihr eigenes Leben aufs Spiel zu setzen…

“Propaganda soll nicht anständig sein, sie soll auch nicht sanft oder weich oder demütig sein; sie soll zu einem Erfolg führen.” (Seite 142)




Das Buch:




Autor: Alois Prinz
Preis: 9,95 €
Seitenanzahl: 320
Verlag: Beltz & Gelberg
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