Hinter den Spiegeln
Rezension
Autor: Ulrike Schweikert
Preis: 19,99 €
Seitenanzahl: 464
Verlag: Mira Taschenbuch
Leseprobe: >> gibt es hier <<
Luise tanzt mit dem Leser im Walzertakt durch Wien.
Inhalt:
Bei einem tragischen Reitunfall nur knapp mit dem Leben davon gekommen, hat die Komtesse Luise von Waldenberg nun ein großes Problem: Sie hat ihr Gedächtnis verloren. In die Welt voller Prunk und Pomp hineingeboren, schaut sie nun hinter die glamouröse Fassade des Wiener Adels.
Luise fühlt sich alleine und flüchtet schon bald in die Zuckerbäckerei der Bruckers. Schnell freundet sie sich mit dem Sohn der Zuckerbäckerin an. Stephan zeigt ihr wie freundlich und warm eine familiäre Umgebung sein kann und frei von Intrigen.
Doch der Gedächtnisverlust macht Luise das Leben schwer. Sie fühlt sich bei keinem ihrer Familie wohl, ausgenommen ihrem Cousin Max, der jedoch viel mehr für Luise empfindet, als nur Freundschaft. Von ihrem Verlobten weiß Luise gar nichts und auch der Reitunfall ist wie ausgelöscht. Ist sie vielleicht tatsächlich an dem tragischen Unfall, der ein Leben forderte, schuld? Bald fragt sich nicht nur Luise, wer Freund und wer Feind ist.
Meine Meinung:
Ulrike Schweikert entführt den Leser endlich wieder in ihre persönliche Lieblingsstadt Wien. Als Leser fliegt man nur so durch die Geschichte und möchte keinen Augenblick aufhören zu lesen. Man fiebert mit der Komtess mit und sucht verzweifelt nach einer Erinnerung.
Mit einer spannungsgeladenen Erzählweise steuert Ulrike Schweikert auf den Höhepunkt der Geschichte zu, der so ähnlich zwar zu erwarten war, dennoch mit so einigen Überraschungen auftrumpfen kann.
Für mich hat diese Buch wirklich alles in sich vereint: Es war lustig, spannend, manchmal traurig und dann wieder einfach nur wunderschön.
Jede Figur ist schon für sich ein kleines Kunstwerk. Nicht perfekt, weil jeder Mensch hat nun mal seine Fehler und Schwächen, aber so realitätsnah wie nur möglich. Ich könnte mir tausend weitere Szenarien ausdenken und wüsste immer genau, wie die Figuren handeln würden.
Und das was mich am meisten begeistert hat – was mich immer an jedem Buch von Ulrike Schweikert begeistert – ist die Genauigkeit mit der sie recherchiert und ihre Geschichten erzählt. So lerne ich bei jedem ihrer Bücher etwas dazu und auch bei „Hinter den Spiegeln“ habe ich eine Menge über Wiens Geschichte gelernt.
Ich könnte wirklich ewig über dieses Buch schwärmen, aber dann würde ich euch zu viel verraten…
Was mich persönlich noch an diesem Buch begeistert hat, war die Zeit in der es spielt. 1892 liegt noch in der Regierungszeit von Kaiser Franz-Joseph und seiner Frau Elisabeth; drei Jahre nach dem Selbstmord des Kronprinzen Rudolf in Mayerling.
Jetzt kann ich es kaum noch erwarten, bis endlich der zweite Band der Reihe herauskommen wird, aber das kann wohl noch eine Weile dauern. Denn als nächstes kommt erst einmal der zweite Band von „Nachtmahr“.