Skandal in Mayfair
Rezension Werbung
Autor: Julia London
Preis: 9,99 € (beim Verlag nur als ebook gelistet für 5,99 €)
Seitenanzahl: 352
Übersetzer: Claudia Heuer
Verlag: Mira Taschenbuch
Leseprobe: >> gibt es hier <<
Die Cabot-Schwestern 1
Inhalt:
»Ich soll was für Sie tun?« George Easton traut seinen Ohren nicht. Hat Miss Honor Cabot ihn tatsächlich gebeten, die Verlobte ihres Stiefbruders zu kompromittieren? Die verzweifelte Debütantin nennt ihm sogar einen guten Grund: Besagte Dame droht damit, den Cabot-Schwestern die gesellschaftliche Stellung zu rauben. Halb amüsiert, halb beeindruckt lässt der uneheliche Sohn eines Adligen sich auf das riskante Spiel ein. Schließlich ist er berüchtigt für seine Affären. Doch nur allzu bald wird ihm klar, dass er viel lieber die erfrischend unkonventionelle Miss Honor verführen würde …
Meine Meinung:
Dem Klappentext zufolge hatte ich hier leider etwas mehr erwartet, als ich geboten bekam.
Das Cover und der Klappentext gefielen mir sehr gut, weshalb ich sofort in der Geschichte versinken wollte, allerdings hat das Werk einige Mängel, über die ich nur schwer hinwegsehen konnte.
Aber kommen wir erstmal zu den beiden Hauptcharakteren der Geschichte:
Honor war mir eigentlich sehr sympathisch. Sie ist ziemlich selbstbewusst und hat einen wirklichen starken eigenen Willen. Irgendwie hat sie es hinbekommen, dass sie diesen im Jahre 1813 auch behalten durfte und nicht gebrochen wurde. Sie ist wunderschön, in modischen Fragen nicht untalentiert und daher von den Frauen geachtet und von den Männern begehrt. Ihren Standpunkt nicht zu heiraten, konnte ich schon nachvollziehen, auch wenn von Anfang an klar war, dass sie diesen am Ende des Buches über den Haufen werfen wird.
George ist genauso wie Honor ziemlich von sich überzeugt (was beiden im Laufe der Geschichte noch zum Verhängnis werden sollte), aber er hat nicht so einen guten Stand in der Gesellschaft wie Honor. Er ist zwar der Neffe des Königs, dennoch ein Bastard bleibt zu dieser Zeit noch ein Bastard und damit nur ein geduldetes Mitglied der Gesellschaft und kein wirklich akzeptiertes. Er versucht aber gut damit umzugehen und man konnte zwischenzeitlich auch Mitleid mit ihm haben, wird er doch zum Mittel des Zwecks für Honors Plan.
Und dieser Plan war ein Punkt im Buch den ich eher mittelmäßig fand. George sollte nun also Monica verführen, um die Heirat mit Honors Stiefbruder zu verhindern, um so die Stellung der Cabot-Schwestern und ihr Zuhause zu sichern. Okay, da eine Heirat für Honor nicht in Frage kam, die einzige Möglichkeit die Familie zu retten…
Aber die Umsetzung des von ihr gefassten Plans war wirklich nicht überlegt, zu schwach durchdacht und teilweise einfach sinnlos… Hier spielte das Selbstvertrauen von Honor und George etwas gegen sie und ich war zwischenzeitlich absolut nicht von ihrem Vorhaben überzeugt.
Auch hatte ich dem Titel nach auf einen richtigen Skandal gewartet, dieser blieb ebenfalls leider aus. Der größte Skandal ist meiner Meinung nach das erste Treffen zwischen Honor und George in einer nur Männern erlaubten Spielhalle…
Dennoch ist die Liebesgeschichte an sich zwischen Honor und George sehr schön, und auch die erotischen Szenen, die in solchen Romanen nicht fehlen dürfen, gefielen mir. Hier hat Julia London ein gutes Maß der Zahl gefunden. Manche Autoren übertreiben es hier öfter mal, sodass man eher von einem Erotikroman sprechen kann.
Das größte Problem, dass ich mit dem Buch hatte, ist eher eine Lektoratsangelegenheit…
Das Buch strotzt im mittleren Bereich der Geschichte leider nur so vor Schreibfehlern… Ein paar Fehler sind wirklich in Ordnung, jeder kann mal etwas überlesen, aber dies waren definitiv zu viele und reißt uns Leser (mich zumindest) schnell wieder aus der Geschichte heraus. Meine Toleranzgrenze ist generell doch recht hoch, da ich auch viele Autoren lese, die ihre Bücher eben selbst herausbringen und sich kein Lektorat leisten können, aber grade von einem Verlag sollte man doch etwas anderes erwarten können.
Wie gesagt, mir hat die Grundgeschichte gut gefallen. Das Szenario drum herum hätte doch etwas mehr Feinschliff gebrauchen können, grade der „Plan“, der eigentlich nur eine nicht durchdachte Idee war. Aber dennoch, wer eine schöne, eher seichte Lektüre sucht, der kann und sollte hier ruhig zugreifen.