Dystopie,  Fantasy,  Gastrezension

Atlantia

Gastrezension



Autor: Ally Condie
Preis: 16,99 €
Seitenanzahl: 416
Verlag: Fischer FJB
Leseprobe: >> gibt es hier <<

“Meine Schwester ist fort. Sie hat sich entschieden, nach Oben zu gehen. Sie würde so etwas niemals tun. Sie hat es getan. Das Letzte, was sie zu mir gesagt hat, war, dass die Stadt atmet. Ich höre jetzt meinen eigenen Atem, ein und aus, ein und aus. Ich lebe hier. Ich werde hier sterben. Ich werde niemals fortgehen.” (S. 16)

Inhalt:
Rio und Bay sind Schwestern, Zwillinge, zweeiige Zwillinge zwar, aber sie ähneln einander äußerlich sehr.
Die beiden Schwestern Leben in Atlantia , einer großen Stadt auf dem tiefen Meeresgrund.
Sie führen ein ruhiges und beständiges Leben, dienen dem Tempel als Schülerinnen und verehren ihre Mutter Ozeana, die Hohepriesterin von Atlantia ist.
Als Ozeana plötzlich unter mysteriösen Umständen stirbt, verändert sich ihr Leben grundlegend .

Rios Traum sich am Jahrestag der Trennung für das Oben zu entscheiden, gibt sie auf, um bei Bay zu bleiben.
Der Verrat trifft sie hart , als sie untätig mitansehen muss, wie Bay sich für das Oben entscheidet und sie sofort getrennt werden.

Was hat Bay zu dieser Entscheidung getrieben und wer hat ihre Mutter getötet?
Was führt der neue Hohepriester Nevio im Schilde und kann sie ihrer Tante Maire, die eine Sirene ist , trauen ?
Und bei all diesen Fragen trägt Rio noch eine schwere Bürde, ein Geheimnis mit sich, dass nicht ans Licht kommen darf.
Wird sie einen Weg finden nach Oben zu gelangen ?

Meine Meinung:
Ally Condie hat einen außerordentlich ruhigen Schreibstil, den man anfänglich als inhaltslos oder träge empfinden könnte, allerdings entwickelt er sich im Laufe des Buches zu einer spannenden Erzählweise.
Rückblickend gesehen, finde ich die fehlende Emotinalität in den ersten Kapiteln nachvollziehbar, schließlich musste Rio ihr ganzes Leben ihre Emotionen unterdrücken und verstecken, da ist es eigentlich ein gelungener Schachzug von Ally Condie die Stimmung im Buch auch dementsprechend zu gestalten.
Sobald Rio sich öffnet, Gefühle zulässt und zu ihrem Selbst findet , verändert sich auch die Atmosphäre und die Erzählweise im Buch.

Die Welt von Atlantia ist eindrucksvoll und detailgetreu beschrieben, und ich fand es sehr faszinierend über die Lebensumstände und den Glauben der Bewohner zu lesen, dennoch hätte ich mir zu Beginn der Geschichte ein wenig mehr Informationen zur Entstehung der Stadt gewünscht.
Stellenweise etwas langgezogen, bekommt der Leser nur häppchenweise Antworten auf die vielen aufkommenden Fragen. So wirkt das Ende leider etwas konstruiert und zu schnell abgehakt.

Dennoch hat mir die Geschichte um Atlantia und ihre Bewohner gut gefallen und auch den fantastischen Einschlag durch die Sirenen fand ich gelungen.
Ich möchte nicht allzu viele Details verraten, da diese einfach ausschlaggebend für die Geschichte sind.

Fazit
Atlantia ist eine ruhige Dystopie mit Fantasy Komponenten, die nicht durch spannende Kämpfe oder Katastrophen überzeugt, sondern durch einen langsam aufgebauten Spannungsbogen und ein wirklich fantasievolles neues Weltkonstrukt.
Der ewige Kampf der Menschen sich für das Gute einzusetzen und ihre Vorurteile gegenüber dem Unbekannten zu vergessen, sowie Familie und Freundschaft sind zentrale Themen dieses Buches.

von Nina
My life with books – Buchfee’s Lesewelt
Lovelybooks Profil: Buchfee81