Dystopie

Sveta und der Junge aus dem Wald

Rezension



Autor: Ramona Mädel & Axel Saalbach
Preis: 9,95 €
Seitenanzahl: 288 
Verlag: im Eigenverlag erschienen
Leseprobe: >> gibt es hier <<

Ein lustiger Zufall brachte mich und Sveta zusammen. Auf einigen Blogs lief mir das Büchlein über den Weg, jedoch hatte ich selbst soviel zu tun, dass ich es eigentlich nicht in Erwägung zog. Wissen worum es ging, musste ich trotzdem. Also schaute ich mich ein wenig um und stieß auf einen wirklich vielversprechenden Inhalt:

Irgendwo im ehemaligen Deutschland, 2193:
Sveta wird von ihrem Vater aus ihrer geliebten Heimat Berlin gerissen. Weit fort von ihrer Mutter, der einzigen Person von der Sveta geliebt wird, fristet das Mädchen fortan ein abgeschiedenes Leben als Haussklavin ihres Vaters in dem schäbigen Dorf Dunkeltann. Als Tochter des verhassten Ortsvorstehers hat Sveta nicht viel zu lachen… Bis sie eines nachts auf zwei Jungen trifft, die es offiziell eigentlich gar nicht geben darf… Svetas Neugier ist geweckt, doch sie muss aufpassen, dass ihr Vater und ihr Bruder nichts mitbekommen, denn sonst droht nicht nur den Fremden Unheil…

Ich wusste, dieses Buch muss ich lesen und hatte es schon auf die Weihnachtswunschliste geschoben, als ich ein paar Tage später eine sehr nette Email in meinen Postfach entdeckte. Auf die Frage, ob ich Sveta kennenlernen möchte, konnte ich nur ja sagen… Obwohl ich so viel zu tun hatte :D
Und es hat sich auch sehr gelohnt. Ich hätte es sicherlich bereut, wenn ich dieses Angebot von Axel abgelehnt hätte… Habe ich aber nicht! Also macht euch bereit für Sveta, sie wird euer Leben auf den Kopf stellen…
Aber bevor ich über das junge Mädchen zusprechen komme, muss ich etwas anderes loswerden:
Ich habe Sima von der ersten Sekunde an geliebt!!! <3
So jetzt kann’s weiter gehen:
Sveta ist mit ihren 16-Jahren im Gegensatz zu anderen Buchfiguren in ihrem Alter wirklich sehr unschuldig… Das Mädchen scheint wirklich noch nie wirklich über die Stränge geschlagen zu haben. Das war zumindest mein erster Eindruck von Sveta. Folgsam, gefügig, schwach… So schätzte ich sie zu Beginn ein, oh war das ein Fehler!!! Sveta hat wohl mehr Stärke als so manch anderes junges Mädchen!
Über das Buch hinweg entwickelt sich ihr Charakter so stark weiter, dass ich wirklich sehr beeindruckt bin von ihr. Am liebsten hätte ich sie aus dem Buch gezogen und als meine beste Freundin mit ihr die nächsten Tage verbracht.
Anders bei Sima… Zu Beginn wissen wir nichts über ihn… Geheimnisvoll und leicht düster erscheint er Sveta. Sie weiß ihn nicht einzuschätzen, dennoch lässt sie sich nicht davon abbringen, ihn wiederzufinden!
Ganz klar zu sagen, ist das alle wichtigen Figuren eine Tiefe ausstrahlen, die ich mir manchmal bei anderen Büchern wünschen würde.
Nur zwei kleine Kritikpunkte habe ich. Einmal finden wir im Buch auch eine kleine Liebesgeschichte, aber diese ist so brav und unschuldig, dass es mich zum Beispiel schon wieder in den Fingern juckte, statt einer Umarmung oder Händchen halten, sehnte ich teilweise wirklich einen Kuss oder so herbei. Irgendwas, dass die „Beziehung“ wirklich einen Schritt weiter gebracht hätte.
Der zweite Punkt betrifft die gesamte Welt der Geschichte. Das ganze spielt in der Welt des Hauses Kamarow. Mir war diese völlig fremd! Die wichtigen Details für Svetas Geschichte habe ich verstanden, aber einige andere Sachen sind im Dunkeln geblieben, wie zum Beispiel dieses System mit den Häusern überhaupt funktioniert. Vermutlich wird dies im ersten Band erklärt, da Sveta jedoch auch einzeln verstanden werden soll, wäre es vielleicht schön gewesen, hätte man am Anfang einmal einen kurzen, knappen Umriss der Welt gehabt.
Ich denke aber, junge Leser (so bis 16 ungefähr) wird es wohl weniger stören, da geht es meist nur um den Inhalt.
Und der verspricht wirklich spannende Unterhaltung, aber auch den ein oder anderen Schockmoment. Und am Ende lassen einen die beiden Autoren sogar beinahe die ein oder andere Träne verdrücken… Je nachdem wie eng man sich mit den Protagonisten verbunden fühlt…