Historisch,  Thriller

Smoke

Rezension 



Autor: Dan Vyleta
Preis: 16,99 €
Seitenanzahl: 624 
Übersetzer: Katrin Segerer
Verlag: carl’s books
Leseprobe: >> gibt es hier <<

Inhalt: 
England, Ende des 19.Jahrhunderts:
Jegliche Sünde (Bosheit, Lüge, Gewalt etc.) zeigt sich als Rauch, der unkontrolliert dem Körper der Menschen entweicht.
Nur die adlige Elite des Landes hat den Rauch halbwegs unter Kontrolle. Die Kinder werden dafür auf Elite-Internate geschickt, wo sie diszipliniert werden sollen. Doch Thomas raucht einfach immer wieder. Zusammen mit seinem Freund Charlie beginnt er die Gesetze des Rauchs zu hinterfragen.
Dabei stoßen die Jungen auf eine Verschwörung, die nicht nur sie selbst betrifft und schon bald müssen sie um ihr Leben fürchten…

Meine Meinung: 
Was mit viel Potential startet, lässt leider im Laufe der Geschichte sehr stark nach, bis am Ende nur noch Fassungslosigkeit und Verwirrung bleibt. Und die Frage: „Was war das?“

Die Story an sich ist wirklich gut und wenn ich nur diese beurteilen müsste, würde ich euch allen sagen, lest dieses Buch! Doch da ist ja auch noch der Schreibstil… die Spannung… die Logik

dahinter…

Nach den ersten Seiten wusste ich schon, dass  ich mit Dan Vyletas Schreibstil nicht wirklich zusammenpasse. Aber ich dachte, da gewöhnst du dich schon dran, weil ich mich bisher eigentlich an jeden Stil gewöhnen konnte. Doch hier liegt die Sache etwas anders…
Einige Leser werden Vyletas Schreibstil vermutlich heiß und innig lieben, weil er sehr detailreich ist und sich ständig in ausschweifenden Erklärungen verliert. Nur leider, finde ich, zerstört der Autor damit auch jegliche Spannung, die irgendwie während der Geschichte aufkommen könnte.
Und wenn doch mal ein paar spannende Stellen vorhanden sind, dann sind diese auch so schnell wieder vorbei, dass man das Gefühl hat, die Spannung wäre grade im Auto an einem vorbeigefahren, ohne dass man sie wirklich begrüßen und wahrnehmen konnte…

Auch die Geschichte an sich nimmt zum Ende etwas ab… Sie wird leider – meiner Meinung nach – zunehmend unlogischer und das Ende hat mich dann vollends verwirrt, zumal es auch nicht wirklich geschlossen endet, sondern einen Teil dem Leser überlässt, wie es nun weitergehen wird…

Aber am schlimmsten fand ich, die erzwungene Liebesdreiecksbeziehung… Als hätte der Autor das Gefühl gehabt, er müsse dem Leser noch irgendwas an Gefühlen präsentieren, die aber leider auch nur halb angerissen sind und dadurch beim Leser gar nicht richtig ankommen können… Zudem diese Liebeskiste wirklich völlig überflüssig ist…

Das Einzige, was ein wenig Spannung in das Buch bringt, ist der Wahnsinn der einen der Klassenkameraden von Thomas und Charlie befällt und ihn zu einem Wesen zwischen Rauch und Mensch werden lässt.

Ich war wirklich mehrfach versucht das Buch abzubrechen, doch irgendwas hat die Geschichte, dass ich es doch nicht übers Herz brachte. Die Grundidee ist wirklich großartig, aber hier wurde leider einfach sehr viel Potential verschenkt…
Und wenn dann am Ende auch noch das in die Tat umgesetzt wird, wogegen man vorher die ganze Zeit gekämpft hat, ohne dass es dem Leser wirklich erklärt wird, warum die Protagonisten nun doch so handeln, sitzt man nur noch vor dem Buch und fragt sich: „Was war das?!“





Partnerblog: 


>> Rezension bei Ronjas grüner Bücherblog <<

2 Kommentare

  • Drachenleben

    Hallo,

    ich hatte so viel begeisterte Stimmen zu diesem Buch gelesen, dass ich schon dachte, dass ich auch hier nur wieder das Übliche lese, allerdings hast du mich positiv überrascht. Denn die Dinge, die du aufzählst, sind genau solche Sachen, die mich in Büchern schrecklich stören. Ich denke, den Kauf muss ich nochmal gründlich überdenken.

    Vielen Dank und ein schönes Wochenende
    Noctana von <a href="www.drachenleben.de>Drachenleben</a>