Fantasy,  Kinderbuch

Hinter der blauen Tür

Rezension 



Autor: Marcin Szczygielski
Preis: 13,99 €
Seitenanzahl: 320
Übersetzer: Thomas Weiler
Verlag: Sauerländer
Leseprobe: >> gibt es hier <<

“Immer erst anklopfen, bevor du irgendwo reingehst.”
– Seite 68

Inhalt: 
Nach einem Autounfall liegt Lukasz Mutter im Koma… Der 12-jährige kommt zunächst bei seiner Nachbarin unter, doch bald droht der Weg ins Heim. Doch da taucht plötzlich eine merkwürdige Frau an der Tür auf und behauptet Lukasz’ Tante zu sein. Ganz geheuer ist sie ihm nicht, vor allem da seine Mutter ihn nie von dieser Tante erzählt hat. Doch Lukasz hat keine Wahl und muss mit der Fremden in ihre alte, etwas heruntergekommene Pension an der Küste ziehen. Dort entdeckt der Junge allerdings etwas, das ihn ins größte Abenteuer seines Lebens zieht…


Meine Meinung: 
Am Anfang dachte ich, gut okay, einfache Sprache, kindliche Note. Na gut, der Protagonist ist schließlich auch erst zwölf Jahre alt.
Doch dann überrascht dieses Kinderbuch mit ungewohnten Satzbaukonstruktionen und vielen Schachtelsätzen.
Trotz dieser ungewöhnlichen Schreibweise, die mich sehr gereizt hat, habe ich leider keinen rechten Zugang zur Geschichte gefunden. Erst nach 100 Seiten hatte ich das Gefühl in dem Buch angekommen zu sein und Lukasz auf seiner Reise begleiten zu können.

Die Geschichte an sich entwickelte sich von interessant zu kurzzeitig langweilig, dann verwirrend und dann spannend… Leider fand ich das ganze auch dann teilweise sehr vorhersehbar und sowas stört mich dann doch etwas. Dennoch hielt mich irgendwas in der Geschichte und wenn es nur die wirklich schön klingende Pension von Lukasz Tante war. Ich persönlich finde alte, herrschaftliche Häuser ja total interessant. Ja, ich glaube das Setting der Geschichte hat mir am besten am Buch gefallen.

Was ich von Lukasz Tante und dem ganzen Ort Brzeg halten sollte, war mir zu Beginn nicht klar, ich wusste nur, ich würde meine im Koma liegende Mutter nicht alleine lassen wollen…
Lukasz tat mir vom ersten Moment leid. Durch einen Unfall aus seiner gewohnten Umgebung gerissen, fort von seinen Freunden, in eine merkwürdige Pension zu einer noch merkwürdigen und zudem auch noch fremden Tante gesteckt… Wo er auch noch bedroht und beinahe verprügelt wird…

Wie ich schon zu Beginn meiner Rezension schrieb, kam ich nicht sehr gut in das Buch hinein. Mag daran liegen, dass es für mich sehr unstrukturiert schien. Es wurde immer wieder ein Fetzen hingeworfen und dann wurde doch von etwas völlig anderem erzählt. Die Schachtelsätze machten dieses Wirrwarr für mich nicht leichter. Hier glaube ich, könnte es grade für jüngere Leser ähnlich problematisch sein. Ich könnte mir vorstellen, dass diese dabei schnell die Lust am weiterlesen verlieren. Dies sei aber nur eine Vermutung von mir.
Nach den 100 Seiten, die ich brauchte, um in die Geschichte zu kommen, wurde es aber schlagartig besser. Die Geschichte bekam plötzlich Fahrtwind. So etwas wie Spannung kam auf!
Auch der Schreibstil schien eine Wende zu machen. Weniger Schachtelsätze, mehr Plastizität durch die Wörter…

Lukasz gerät in eine Fantasywelt und stolpert gleichzeitig und größte Abenteuer seines Lebens, aber wenn ich dazu zu viel verrate, würde ich euch mehrere Seiten des Lesens vorwegnehmen…
Nach 200 Seiten wird das Buch sogar etwas gruselig. Ab da war ich dann doch sehr gefesselt!
Und tatsächlich gewinnt das Buch wirklich immer mehr an Fahrt!!! Die Geschichte platzt nachher vor Spannung, doch das Ende… Okay, es gibt ein Ende, aber irgendwie auch nicht… So eine Art offenes Ende… Mag ich persönlich nicht soooo sehr.

Allerdings verstehe ich jetzt nach dem Lesen, warum das Buch mehrere Auszeichnungen hat.
Eigentlich schade, dass ich zu Beginn so große Probleme damit hatte.

Und jetzt geh ich die Silberwelt suchen…
Einfach 7 Minuten an die Tür klopfen… Aber ob euch gefällt was ihr das sehen werdet… Überlegt es euch gut…

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