Ein kleines Wunder würde reichen
Rezension Werbung
Autor: Penny Joelson
Preis: 16,99 €
Seitenanzahl: 320
Übersetzer: Andrea Fischer
Verlag: Fischer FJB
Leseprobe: >> gibt es hier <<
„Innerlich schreie ich auch manchmal herum, genau wie Olivia jetzt, aber das bekommt natürlich niemand mit.“
– Seite 47
Inhalt:
»Ich kann mich nicht bewegen, und ich kann nicht sprechen. So ist es schon mein Leben lang. Manche Leute reden über mich, als sei ich gar nicht da. Das hasse ich. Andere weihen mich in ihre Geheimnisse ein…«
Jemma kennt ein schreckliches Geheimnis: In ihrer Nachbarschaft ist ein Mord passiert, und sie weiß, wer es getan hat. Denn die Leute erzählen ihr Dinge, weil Jemma nichts weitersagen kann. Sie ist vollständig gelähmt und kann sich weder bewegen noch sprechen. Aber Jemma entgeht nichts. Als sie mit dem furchtbaren Geheimnis konfrontiert wird, ist sie völlig hilflos. Jemma weiß, dass ihr nur ein kleines Wunder helfen kann. Und sie ist fest entschlossen, alles für dieses Wunder zu tun.
Meine Meinung:
Dieses Buch hat mir wieder einmal klar gemacht, dass wir die schönsten Dinge im Leben für selbstverständlich nehmen…
Sprechen…
Bewegen…
Für Jemma unmöglich… Das 14-Jährige Mädchen ist seit ihrer Geburt komplett gelähmt. Sie kann nur mit Hilfe ihrer Familie und ihrer Pflegerin ihr Leben bestreiten.
Einen Tag brauchte ich für diese emotionale Geschichte. Der Schreibstil überzeugte mich durch ein angenehmes Sprachniveau mit viel Gefühl und so ließ sich der Text wirklich schnell lesen. Auch die recht kurzen Kapitel unterstützten diesen Lesefluss.
Obwohl Penny Joelson in ihrem berührenden Buch wirklich eindringlich und authentisch erläutert, wie Jemmas Lebensumstände und Gefühle aussehen, kann ich mir nur schwer vorstellen, wie es wirklich wäre, quasi im eigenen Körper gefangen zu sein.
Jemmas Pflegeeltern versuchen alles um ihr dennoch ein schönes und teilweise normales Leben zu ermöglichen. Und das Mädchen war dies bis jetzt auch in Ordnung. Doch als sie plötzlich zur einzigen Zeugen in einem Mordfall wird, merkt sie erst richtig, wie hilflos sie eigentlich ist, kann sie dies doch niemandem mitteilen.
Jemma als Protagonistin hat mich wirklich sehr beeindruckt. Sie ist so ein starkes und kluges Mädchen, das ihre Lage und ihre Lebensumstände nicht nur akzeptiert hat, sondern auch oft mit viel Mut und Willensstärke daherkommt. Natürlich folgen auch mal schlechte Stimmungen, wie bei jedem anderen Menschen auch. Grade dieser Wechsel machte sie als Person so authentisch und nachvollziehbar.
Hier an der Stelle merkte man wirklich die jahrelange Arbeit der Autorin mit schwerbehinderten Kindern und Jugendlichen.
Als Leser fiebert man stark mit, ob Jemma es schafft ihr Geheimnis weiterzugeben und so den Mörder zu entlarven.
Die Kriminalgeschichte an sich ist hier nicht das Hauptaugenmerk. Schließlich weiß der Leser recht schnell, dass ein Mord geschehen ist und auch der Mörder ist bekannt. Hier geht es mehr um die Hilflosigkeit des Mädchen, das sich so gerne jemandem anvertrauen würde und eben genau dies nicht kann…
Die Geschichte überzeugte mich nicht nur mit einer hochinteressanten Handlung, sondern auch mit einer beeindruckenden Protagonistin und einer besonderen Sensibilität in der gesamten Erzählung.