Fantasy

Der geheime Zirkel – Gemmas Visionen

Rezension



Autor: Libba Bray
Preis: 10,95 €
Seitenanzahl: 480
Übersetzer: Ingrid Weixelbaumer
Verlag: dtv
Leseprobe: >> gibt es hier <<










Inhalt: 
1895:
Der plötzliche Tod ihrer Mutter lässt Gemmas größten Wunsch, nach London zu ziehen, wahr werden.
Doch nun am Ziel ihrer Träume angekommen, könnte sie nicht unglücklicher sein.
Ihre Familie schickt sie auf ein schrecklich nobles Mädchenpensionat, auf dem Gemma lernen soll, still und fügsam zu sein, um später gut verheiratet werden zu können… Gemma findet, es ist eine Schule voller dummer Schafe…
Doch da ist auch etwas dunkles, mysteriöses… Und Gemma wird immer wieder von Visionen heimgesucht…


Meine Meinung: 
Schon die ersten 30 Seiten des Buches schafften es mich völlig in seinen Bann zu ziehen.
Libba Bray hat eine selten schöne Sprache… Ihr Schreibstil war mehr als angenehm, ihre Wortwahl nach den vielen Jugendbüchern mit selbigem Jargon einfach perfekt.
Sie lässt sich viel Zeit die Gefühle und Gedanken Gemmas zu beschreiben, was einige als in die Länge ziehen und ausschweifend bezeichnen würden. Mir hat dies hingegen sehr gefallen.
Auch die Umgebung und Geschehnisse sind von außerordentlicher Detailgenauigkeit.

Gemma ist mir aus einem Grund sofort sympathisch gewesen: Ihr Sarkasmus! Einfach nur herrlich!
Sarkasmus ist eines der schärfsten Schwerter das die Sprache hat und oft so hilfreich… :D


„Ich bin sicher, auch der Piranha ist reizend zu seiner Familie, aber ich möchte ihm lieber nicht zu nahe kommen.“ 
– Seite 165

In Spence, dem Mädchenpensionat, lernen wir einige interessante Charaktere kennen… Überhebliche und ätzende junge Damen… Wie Felicity und Pippa…

Aber wir machen auch Bekanntschaft mit einer reizenden Stipendiatin, die vielleicht nicht sonderlich hübsch ist und wohl nur zur Gouvernante taugt – zumindest nach damaliger Meinung -, dafür aber eine herausragende Gesangsstimme hat.

Wir lernen zusammen mit Gemma zwischen Freund und Feind zu unterscheiden und nehmen auch so manche Demütigung auf uns…

Hinzukommen die Visionen… Einerseits gruselig, andererseits spannend… Als Gemma auch noch von einem jungen Mann aus Indien verfolgt wird, bekommt die Geschichte noch mehr Spannung. Und auch der Selbstmord ihrer Mutter – denn an der Cholera wie alle glauben sollen, ist sie nicht gestorben – wirft einige Fragen auf…

Aber auch ernste Themen, wie die Unterdrückung der Frauen und welche Wege die Psyche manchmal wählt, wenn sie nicht weiter weiß, werden hier von Libba Bray aufgegriffen.

„Der geheime Zirkel“ ist ein toller Auftakt! Das Porträt der englischen Gesellschaft im 19.Jahrhundert in Verbindung mit vielen mystischen Elementen lässt viel Spielraum für die folgenden Bände. Und ich bin schon sehr gespannt auf diese! :)