Roman

Das Wunder

Rezension 



Autor: Emma Donoghue
Preis: 25,00€
Seitenanzahl: 416
Übersetzer: Thomas Mohr
Verlag: Wunderraum
Leseprobe: >> gibt es hier <<



Inhalt: 
Irland Mitte des 19. Jahrhunderts: In einem kleinen Dorf, dessen Bewohner tief im katholischen Glauben verwurzelt sind, staunt man über ein leibhaftiges Wunder. Seit vier Monaten hat die kleine Anna O’Donnell keine Nahrung zu sich genommen und ist doch durch Gottes Gnade gesund und munter. Die unglaubliche Geschichte lockt viele Gläubige an, aber es gibt auch Zweifler. Schließlich beauftragt man die resolute englische Krankenschwester Lib Wright, das elfjährige Mädchen zu überwachen. Auch ein Journalist reist an, um über den Fall zu berichten. Werden sie Zeugen eines ausgeklügelten Schwindels oder einer Offenbarung göttlicher Macht?

Meine Meinung: 
Ich war damals schon so begeistert von „Raum“! Da war es natürlich nur logisch, dass ich diesen Roman von Emma Donoghue auch lesen wollte.
Ich habe für meine Verhältnisse lange gezögert. Die Ausgabe des Wunderraums ist wirklich hochwertig. Das Papier ist dick. Das Buch in Leinen gebunden.
Aber fünfundzwanzig Euro für ein dann doch sehr schlichtes Buch vom Aussehen, ist mir eigentlich zu viel als Student.
Der Verlag war so freundlich mir im Rahmen meiner Bloggertätigkeit ein Exemplar zur Verfügung zu stellen, so konnte ich es nun doch schon lesen und musste es mir nicht zum Geburtstag wünschen. :)

Wie auch bei „Raum“ konnte mich Emma Donoghue wirklich überzeugen!
Die Idee rund um das Wunderkind Anna hat mich sofort gepackt. Ich meine ein Kind das seit 4 Monaten nichts isst… Nur durch Gottes Liebe leben können soll…
Ich war wirklich gespannt, wie Emma Donoghue die Geschichte auflösen würde.
Lügt das Mädchen oder nicht?
Um dies zu hinterfragen benutzt die Autorin die Krankenschwester Lib. Mit ihr zusammen stehen wir Anna kritisch gegenüber und lassen das Mädchen nicht eine Sekunde aus den Augen.
Wir wissen zu Beginn nicht viel über die beiden Charaktere, doch nach und nach erfahren wir mehr und können uns schließlich doch ein recht gutes Bild von ihnen machen.
Die kleine Anna ist wirklich etwas besonderes unter den anderen Buchcharakteren, die man sonst so in letzter Zeit in der Literatur antrifft. Warum genau, müsst ihr aber selbst herausfinden. Ich würde sonst zu viel vom Buch vorwegnehmen.

Ich war ja damals bei ,,Raum” schon von der Schreibart der Autorin begeistert. Sie erweckt die Geschichte wirklich toll zum Leben! Bei diesem Roman kommt nun noch die leicht an die Zeit angepasste Sprache hinzu. Emma Donoghue erweckt für uns die Mitte des 19.Jahrhunderts wieder zum Leben. (Sicherlich in der deutschen Ausgabe auch mit ein Verdienst des Übersetzers.)

Das Wunderthema an sich ist schon recht komplex. Emma Donoghue verknüpft dieses Thematik aber auch noch mit recht kritischen Ansichten zu Erziehung und Religion, heute ebenfalls recht aktuelle Themen, die immer wieder Kontroversen zur Folge haben und diskutiert werden.

Zum Ende an sich möchte ich eigentlich gar nichts sagen, muss aber erwähnen, dass es mir leider nicht so gut gefallen hat, wie erhofft. Es wirkte etwas sehr künstlich herbeigeführt…
So verlor die Geschichte trauriger Weise etwas von ihrer Authentizität, die sie vorher so schön innehatte.
Dennoch absolut lesenswert und voller Spannung!