Bald ruhest du auch
Rezension
Autor: Wiebke Lorenz
Preis: 14,99 €
Seitenanzahl: 448
Verlag: Diana
Leseprobe: >> gibt es hier <<
Töte dich selbst – sonst stirbt deine Tochter
Wie weit bist du bereit zu gehen, um das Letzte zu retten, das dir geblieben ist?
Lena weiß nicht, wie sie ihr Leben ohne Daniel weiterführen soll. Vermutlich würde sie es gar nicht weiterführen, wäre da nicht Emma, Daniels und ihre kleine Tochter, noch ein Baby und erst nach seinem Tod zur Welt gekommen. Doch dann wird Emma plötzlich aus ihrem Stubenwagen entführt und für Lena beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Schon bald wird klar, Lena soll für etwas büßen, doch für was? Wie weit wird sie gehen, um ihr Baby zu retten. Und wem kann sie noch vertrauen?
Wiebke Lorenz versteht es den Leser aus der Fassung zu bringen – aber durchaus im positiven Sinne.
Bereits auf den ersten Seiten findet man ihre detailgetreuen und teilweise ekelerregenden Beschreibungen wieder, die auch in ihren anderen Büchern zu finden sind.
Um den Leser in die Geschichte zu führen, kombiniert sie Vergangenheit mit Gegenwart, Liebe mit Trauer. So ist bei diesem Buch wirklich für jeden Leser etwas dabei.
Schon nach wenigen Seiten ist klar, hier stimmt etwas nicht, nur was, dass ist noch nicht greifbar. Als Thriller-Leser sucht man nach dem Täter und da man durch den Klappentext ja bereits weiß, dass Emma entführt wird, überlegt man sofort, wer denn ein Motiv haben könnte. Entführt wird das kleine Baby erst auf S.157 und zu diesem Zeitpunkt hat der aufmerksame Leser sicherlich mindestens schon fünf mögliche Täter im Hinterkopf.
Die Geschichte entwickelt eine wahre Sogwirkung, sodass ich mich dabei ertappt habe, das Osterfest mit den Familienunternehmungen innerlich zu verfluchen! Bis zur letzten Seite rätselt man mit, wer denn nun Emma in seiner Gewalt hat.
Der Ekelfaktor wird auch nicht grade weniger. Genügend Tote und auch eine Menge Blut schüttet Wiebke über dem Leser aus.
Daniel von dem Lena glaubte alles zu wissen, erscheint nur noch wie eine oberflächliche Hülle, je näher der Leser dem Ende des Buches kommt. Und wenn er dann vor diesem Ende steht und zusammen mit Lena dem Täter ins Auge blickt, überfällt ihn das wahre Grauen.
Und dieses Ende hätte ich wirklich niemals erwartet! Besonders der Epilog hat es wirklich in sich, da Wiebke dem Leser das vermeintliche Happy End aus den Händen reißt… Wirklich fies, aber sehr gut gemacht!
Am liebsten würde ich euch allen „Bald ruhest du auch“ sofort in die Hand drücken, damit ihr euch selbst ein Bild von diesem schaurig, schönen Buch machen könnt.