Seelenschmerz,  Thriller

54 Minuten – Jeder hat Angst vor dem Jungen mit der Waffe

Rezension 



Autor: Marieke Nijkamp
Preis: 14,99 €
Seitenanzahl: 336
Übersetzer: Mo Zuber
Verlag: Fischer FJB
Leseprobe: >> gibt es hier << 

Ab 14 Jahren!

54 Minuten…
Klingt nicht nach sonderlich viel Zeit…
Doch diese wenigen Minuten reichen aus, um an der Opportunity High ein grausames Blutbad anzurichten…

Marieke Nijkamp erschafft hier eine besondere Leseatmosphäre. Wir erleben diese Minuten dauerhaft und lückenlos aus mehreren Perspektiven. Der Schreibstil und diese rasanten Wechsel erzeugen einen starken Sog beim Lesen, sodass es sehr schwer fällt dieses Buch nicht in einem Stück durchzulesen.
Als Tyler bewaffnet auf die Bühne der Aula tritt, befindet sich seine Schwester Autumn zusammen mit ihrer besten Freundin Sylv unter den Schülern, die nun stumm und angsterfüllt auf ihren Stühlen sitzen.
Als um 10:04 Uhr der erste Schuss fällt, hören wir ihn gemeinsam mit Claire auf dem Sportplatz, wo gerade das erste Training des Jahres stattfand.
Tomás hat die Rede der Rektorin geschwänzt, um einer weitaus wichtigeren Sache im Sekretariat auf den Grund zu gehen.

Nach und nach erfahren wir, wie die vier Protagonisten miteinander und auch mit Tyler verbunden sind.
Das Tyler nicht in einer Kurzschlussreaktion handelt, wird in der Auswahl seiner Opfer deutlich und auch seine Worte zeigen seine Motive sehr klar auf.

„54 Minuten“ zeigt ein Schreckensszenario… Verstörend… Schockierend… Die Autorin erzeugt Mitgefühl und Empathie. Wir können nur in zweiter Reihe stehen und darauf warten, wen die nächste Kugel trifft…
Zwischen den Zeilen wird hier eine sehr wichtige Botschaft vermittelt:
All dies hätte verhindert werden können… Die Grenzen zwischen Opfern und Tätern verschwimmen schnell in unserer Welt… Da sind Katastrophen und Opfer vorprogrammiert… Ein wenig Verständnis, Hilfe und vor allem Empathie könnten helfen…
Es gibt sicherlich viele Menschen, die dieses Buch einmal lesen sollten… Das Ende zeigt auf grausame Art und Weise, was gegenseitiges Verständnis hätte verhindern können…

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