Schlachtfeld
Rezension Werbung
Autor: Luca Bloom
Preis: 9,95 €
Seitenanzahl: 128
Verlag: C. Ueberreuter
Zu Beginn des Buches dachte ich alleine schon vom Titel her, dass Bloom eine typische Amoklaufstory zum Besten geben möchte. Dieser Gedanke blieb auch bis zur letzten Seite des Buches bestehen. Ganz falsch ist das ja auch nicht…
Inhalt:
Jede Schule hat einen Schüler, der den Ton angibt und vor dem so ziemlich jeder Angst hat. Und jede Schule hat einen Lehrer, den jeder Schüler als absolutes „Arschloch“ bezeichnen würde. Am Marie-Curie-Gymnasium sind das David Mickner und Herr Zinn.
Als David, von allen Schülern nur Mick genannt, die Klasse wiederholt, landet er in der Klasse von Johannes. Dieser versucht sich einfach weiterhin unsichtbar zu machen. Leider gelingt ihm das nicht, da er dauernd in Micks Angelegenheiten mit reingezogen wird.
Zwischen Herrn Zinn und Mick herrscht ein wahrer Kleinkrieg. Mick sabotiert den Unterricht, wo er nur kann und Zinn wird beleidigend und stellt ihn als Idioten da. So läuft es eine ganze Weile. Immer abwechselnd landet einer von beiden einen anständigen Treffer.
Mick schmiert „Kinderficker“ an die Haustür von Herrn Zinn. Dieser kontert mit dem Ausschluss aus dem Hockeyteam, Micks große Leidenschaft.
Dieser Krieg steigert sich immer weiter bis es keine Regeln mehr gibt und sich keine Partei mehr entziehen kann. Und Johannes wird immer weiter mit hineingezogen. Dann lügt er für Mick aus Angst um sich selbst und verstrickt sich somit so weit, dass auch er nicht mehr zurück kann.
Aber ein Krieg ist irgendwann zu Ende… Die Frage ist nur, wie er endet!
Meine Meinung:
Dadurch, dass Bloom die Sicht von Johannes wählt, schafft er eine gewisse Distanz den anderen Protagonisten. Johannes ist der typische „Mitläufer“, auch wenn er sich selbst nicht so bezeichnen würde. Er gehört eigentlich nirgends so richtig dazu, möchte das aber auch gar nicht, dadurch passt es ihm überhaupt nicht, als er in die ganze Geschichte um Mick gerät.
So entsteht allerdings auch ein gewisser Grad an Humor. Mick und Zinn haben nicht unbedingt schlechte Sprüche drauf, doch würden sie aus deren Sicht verletzend wirken. Aus Johannes Sicht sind sie erst einmal einfach nur lustig.
Der Aufbau der Geschichte ist wunderbar stimmig und ordentlich ausgearbeitet. Auch die Verknüpfung verschiedenster Ereignisse, die zu Beginn ziemlich unwichtig erscheinen, haben im Nachhinein gesehen eine wichtige Rolle. So wird im gesamten Buch auf das Ende hingewiesen, nur dass der Leser es nicht weiß und erst am Ende begreift.
Ein wundervoll ausgearbeitetes Buch, das einem wundervoll den Tag füllen kann.