Der Untergang Barcelonas
Gastrezension
Autor: Albert Sánchez Piñol
Preis: 24,99 €
Seitenanzahl: 720
Verlag: S.Fischer
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>> Für alle Fans von historischen Romanen […] <<
Inhalt:
Spanien im frühen 18. Jahrhundert…
Der junge Marti Zuviría ist ein Draufgänger und Taugenichts.
Als er durch einen glücklichen Umstand in die Lehre bei dem berühmtesten Ingenieur seiner Zeit Marquis Vauban gehen kann, ändert sich sein Leben grundsätzlich.
Er zeigt sich als talentierter und begieriger Schüler, kann jedoch seine Aufsässigkeit nicht zurückhalten und bringt sich immer wieder in Schwierigkeiten.
Durch den Tod Vaubans endet Zuvi’s Ausbildung frühzeitig und lässt ihn fortan auf Seiten des französischen Königs Belagerungen durchführen.
Als der Krieg um die spanische Erbfolge entbrennt, schlägt sich Zuvi zu seiner Heimatstadt Barcelona durch, um dort die Stadt zu verteidigen und sich auf die Seite der Katalanen zu stellen.
Meine Meinung:
Albert Sanchez Piñol hat einen wirklich großartigen und bildlichen Schreibstil, der mir durchs ganze Buch hindurch gut gefallen hat.
Leider wurde mein Lesefluss durch allzu viele theoretische Aspekte und trockene Ausführungen unterbrochen.
Die Geschichte wurde durch Skizzen der verschiedenen Bastionen und Belagerungen aufgelockert und die technischen Details waren durchaus interessant, aber leider im ersten Drittel einfach zu viel.
Die Geschichte wird, direkt an den Leser gerichtet, von Zuvi selbst erzählt.
Äußerst betagt und vom lebenslangen Krieg gezeichnet , ist er selbst nicht mehr in der Lage, seine Geschichte aufzuschreiben und so übernimmt dies seine Pflegerin Waltraud.
Diese Kombination bringt viele komische Wortgefechte mit sich, die äußerst unterhaltsam waren.
Die Geschichte um Zuvi, seine Familie und seine Weggefährten blieb mir zwischendurch zu blass und die Charaktere nicht ausgereift.
Es gab viele Personen, die nur kurz angerissen wurden, um dann später noch einmal aufzutauchen, was teilweise für Verwirrung sorgte.
Dennoch fand ich die Entwicklung Zuvi’s vom Taugenichts zum sorgenden Familienoberhaupt, der für seine Überzeugungen und Mitmenschen einsteht, bewundernswert.
Im Anhang gibt es noch eine Aufstellung der zeitlichen Geschehnisse und ein Namenregister, welches ich des Öfteren zu Rate ziehen musste.
Fazit:
„Der Untergang Barcelonas“ ist ein gelungener historischer Roman um den spanischen Erbfolgekrieg, der für meinen Geschmack zu viele theoretische Ausführungen und langatmige Passagen enthielt.
Dennoch ist die Geschichte um Marti Zuviría und das Leben des frühen 18. Jahrhunderts lesenswert und auch spannend.
Für alle Fans von historischen Romanen, und die, die immer schon einmal ausführlich wissen wollten, wie man einen Laufgraben anlegt, genau das Richtige.
von Nina
My life with books – Buchfee’s Lesewelt
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