Roman,  Seelenschmerz

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin

Rezension



Autor: Lilly Lindner
Preis: 9,99 €
Seitenanzahl: 400
Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch
Leseprobe: >> gibt es hier <<

Lilly Lindner erzählt eine Geschichte über wahre Schwesternliebe, über Krankheit und den Schmerz des Verlusts.

Inhalt:
Phoebes große Schwester April musste aufgrund ihrer Magersucht in eine Klinik.
Das kleine Grundschulmädchen vermisst seine Schwester so sehr, dass es beginnt ihr Briefe zu schreiben. Briefe in denen Phoebe ihre ganze Trauer, Wut und auch Angst um April zum Ausdruck bringt. Mit einer Wortgewalt, die man einem so jungen Mädchen gar nicht zugetraut hätte, beschreibt Phoebe, was die Krankheit von April Zuhause anrichtet und vor allem wie sehr ihr ihre wundervolle Schwester in jeder Sekunde fehlt.
Später im Buch kommt auch April zu Wort. Sie beschreibt ihre Sicht der Dinge und hier merkt man die große Schwesternliebe zwischen Phoebe und April. Auch April jongliert mit Worten, wie ihre kleine Schwester und so spürt man in jeder Zeile den großen Schmerz und die Qual, die das 16-jährige Mädchen umgibt.

Meine Meinung:
Lilly Lindner spricht mir mit vielen Sätzen ihrer Protagonisten aus der Seele. Ich glaube, ich habe noch nie so viele Zitate abfotografiert, wie beim Lesen dieses Buchs.
Das sprachliche Niveau hat mich genauso begeistert, wie die emotionale Geschichte von April und Phoebe.
Eine so starke Liebe, so eine Verbundenheit zwischen zwei Menschen ist eine Seltenheit, die sich dennoch jeder Mensch zutiefst ersehnt.
Schon als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt und das Cover bestaunte, wusste ich hier versteckt sich etwas ganz Besonderes hinter. Die Frage, was anderen Menschen fehlen würde, wenn man verschwinden würde, stellt sich so ziemlich jeder Mensch mindestens einmal im Leben. Doch man bekommt nie wirklich eine Antwort darauf. Weil es sich einfach niemand vorstellen mag, dass ein geliebter Mensch nicht mehr da ist. Und wenn man verschwunden ist, weiß man ja nicht mehr, wie sich die übrig gebliebenen fühlen. Lilly Lindner hat aus dieser Überlegung einen wundervollen Jugendroman gemacht.
Ich empfehle ihn aber nicht nur Jugendlichen, denn dieses Buch überwindet jegliche Altersbeschränkung…
Eigentlich weiß, ich gar nicht genau, was ich noch über dieses Buch sagen soll, denn im Grunde ist es einfach unbeschreiblich. Die Tiefe der Gefühle hat nicht nur einmal dafür gesorgt, dass ich angefangen habe beim Lesen zu weinen. Und das tue ich wirklich selten!
Dieses Buch ist mit keinem zu vergleichen, das ich bisher gelesen habe. Noch nie habe ich solche Sätze gelesen… So schön, metaphorisch…
Ich kann dieses Buch einfach jedem ans Herz legen!

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